Geldern Kerkener Christdemokraten zu Gast bei Stefan Rouenhoff in Brüssel

Geldern · KERKEN Stefan Rouenhoff, CDU-Bundestagskandidat des Kreises Kleve, hatte bei seinem letzten Besuch in Kerken lapidar gesagt: "Dann kommt doch mal nach Brüssel, solange ich noch da bin." Und das realisierten die Kerkener CDU-Fraktionsmitglieder für ein Wochenende. Im Mittelpunkt des Besuches stand dann ein Gespräch mit Rouenhoff, der noch als Handelsattaché der Bundesregierung in Brüssel tätig ist, und dem Kalkarer Christian Kremer, der in der europäischen Hauptstadt als stellvertretender Generalsekretär der Europäischen Volkspartei (EVP) arbeitet.

KERKEN Stefan Rouenhoff, CDU-Bundestagskandidat des Kreises Kleve, hatte bei seinem letzten Besuch in Kerken lapidar gesagt: "Dann kommt doch mal nach Brüssel, solange ich noch da bin." Und das realisierten die Kerkener CDU-Fraktionsmitglieder für ein Wochenende. Im Mittelpunkt des Besuches stand dann ein Gespräch mit Rouenhoff, der noch als Handelsattaché der Bundesregierung in Brüssel tätig ist, und dem Kalkarer Christian Kremer, der in der europäischen Hauptstadt als stellvertretender Generalsekretär der Europäischen Volkspartei (EVP) arbeitet.

Schon die Vorstellung der Tätigkeiten der beiden ist aus Sicht der Kerkener Besucher spannend. Der Austausch, den Rouenhoff und Kremer in Brüssel mit zahlreichen Institutionen und Menschen in verschiedenen Sprachen führen, ist ziemlich komplex und schwierig, waren sich die Kerkener Kommunalpolitiker einig. Rouenhoff vertritt als Handelsattaché auf vielen Ebenen das Interesse der Bundesrepublik Deutschland an offenen Märkten und hohen Umwelt- und Sozialstandards - alles unter dem Leitgedanken der sozialen Marktwirtschaft.

Kremer koordiniert die Aktivitäten der europäischen christdemokratischen Parteienfamilie EVP. In der Diskussion mit Rouenhoff und Kremer ging es auch darum, was europäische Politik für die Menschen in Kerken bedeutet. Mit seiner Meinung, dass nicht weniger, sondern mehr Europa gebraucht werde, ist Kremer ganz auf der Linie der Bundeskanzlerin. Allerdings betonte Kremer, dass die Europäische Union sich auf die wirklich wichtigen Fragen fokussieren sollte, etwa in der Außen- und Sicherheitspolitik oder bei der Bekämpfung von Terrorismus.

Die Frage, warum Europa so wichtig ist, sei schnell beschrieben: "Frieden und Freiheit", stellte Rouenhoff fest. Dieser Verdienst dürfe nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Die Kerkener Besucher stimmten hier zu. Darüber hinaus habe Deutschland von der Europäischen Union auch in hohem Maße wirtschaftlich profitiert. Zudem hätten viele, gerade auch junge Menschen, die Freizügigkeit zwischen den Ländern schätzen gelernt, sie kennen keine Schlagbäume mehr an den Grenzen, so Rouenhoff.

Und für das grenznahe Kerken und mitgereisten CDUler wäre die Wiedereinführung von Schlagbäumen an den Grenzen unvorstellbar. Kritisch wurde die Diskussion um den Brexit geführt. Klar sei, dass dies negative wirtschaftliche Folgen für Großbritannien haben werde. Handelspolitische Aufgaben, die vorher von Brüsseler Experten wahrgenommen wurden, müssten nun von den Briten selbst wahrgenommen werden. Damit sei der Aufbau eines neuen britischen Verwaltungsapparates verbunden.

Das spare keine britischen Gelder, sondern erhöhe die britischen Verwaltungsausgaben. Eine Europäische Union mit den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten werde sich außerdem keine Rosinenpickerei gefallen lassen. Es werde für die Briten auch wirtschaftlich eine schwierige Zeit werden, waren sich Rouenhoff und Kremer einig. Überraschend schnell vergingen die Stunden. Den Abschluss des Abends bildete ein Essen in einer Gaststätte.

Hier ergab sich die Gelegenheit, auch private Dinge auszutauschen. Die beiden Politik-Profis interessierten sich für die Sorgen der Kerkener, aber auch das Ergebnis langjähriger guter CDU-Arbeit in Kerken. Den Sonntag nutzen die Kerkener, um Brüssel als Stadt mit Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Besonderheiten etwas kennenzulernen.

(RP)
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