Wachtendonk Start für den Netto-Markt in Wankum

Wachtendonk · Symbolischer Spatenstich an Gebrüder-Funcken-Straße. 800 Quadratmeter Verkaufsfläche. Eröffnung im Spätherbst.

 An den Spaten (v. l.): Klaus Biesen, Bauleiter Hendrik Gosejohann, Hans-Josef Aengenendt, Tim Hagdorn und Fachbereichsleiter Franz-Josef Delbeck.

An den Spaten (v. l.): Klaus Biesen, Bauleiter Hendrik Gosejohann, Hans-Josef Aengenendt, Tim Hagdorn und Fachbereichsleiter Franz-Josef Delbeck.

Foto: mvo

Die drückende Schwüle ließ die Jacketts gestern verschwinden. So wurde der symbolische Spatenstich für den Netto-Markt in Wankum im Schatten eines Baggers in kurzärmeligen Hemden vorgenommen. An der Gebrüder-Funcken-Straße entsteht ein Gebäude, von dem Bürgermeister Hans-Josef Aengenendt eine "wahnsinnige Aufwertung für den Ortskern Wankum" erwartet.

Und damit hat das jahrelange Bemühen um einen Lebensmittelmarkt in der Ortschaft endlich Erfolg. Seit September 2010 ist der Bebauungsplan rechtskräftig. Aber auch zuvor schon und in den Jahren danach versuchten Wachtendonks Kommunalpolitiker und Verwaltung, eine Lebensmittelkette vom Bau einer Filiale in Wankum zu überzeugen. Die spektakulärste Aktion unternahm im April 2013 der Wankumer Heimatbund mit einer Petition an den Petitionsausschuss des Landtags. Rat und Verwaltung standen hinter der Unterschriftenaktion. 40 Listen mit 552 Unterschriften wurden an die Landtagspräsidentin geschickt. Mit mehreren Marktbetreibern wurden letztlich erfolglose Gespräche geführt.

Mit Netto klappte es schließlich. "Wir sind im Süden Deutschlands gerade in kleineren Orten vertreten", erklärte Tim Hagdorn, Gebietsleiter Expansion bei der Netto-Niederlassung Krefeld, die Tradition der in Maxhütte-Haidhof bei Regensburg ansässigen 100-prozentigen Edeka-Tochter, die in Nordrhein-Westfalen erst seit 2009 mit der Übernahme von Plus präsent sei. Der neue Netto-Markt wird eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern haben, mehr lassen die Vorgaben des Landes nicht zu. Insgesamt wird das Gebäude 1150 Quadratmeter groß sein. Rund 90 Parkplätze werden auf dem alles in allem 5200 Quadratmeter großen Grundstück eingerichtet.

"Wir wollen Nahversorger sein und decken den täglichen Bedarf ab", sagte Hagdorn. Er verwies auf ein Sortiment von knapp 4000 Artikeln, mit dem Netto in Richtung Vollsortimenter gehe. Unter anderem seien Obst, Gemüse, Frischfleisch und Mehrweg-Getränke vorhanden. Eine Leergutannahme wird am Eingang platziert.

Im Spätherbst, voraussichtlich im November, soll der Markt fertig sein. Hagdorn: "Wir wollen das Weihnachtsgeschäft mitnehmen." Die Investitionssumme insgesamt liegt laut Klaus Biesen vom Projektentwickler van den Bongard im siebenstelligen Bereich. Netto wird das Gebäude anmieten.

15 Beschäftigte soll der Wankumer Netto-Markt haben. Hinzu kommen vier bis fünf Arbeitsplätze in einer Bäckerei mit Café, die in dem Markt Platz finden soll. "Hierfür suchen wir noch einen Betreiber", sagte der Netto-Vertreter. Gerne dürfe es ein lokaler Handwerksbäcker sein. Eine weitere wichtige Funktion für die örtliche Infrastruktur wird voraussichtlich ebenfalls zum neuen Netto-Markt verlegt. "Am 22. August schließt leider die Volksbank-Filiale an der Marienstraße", berichtete Bürgermeister Aengenendt. Es sei daran gedacht, außerhalb des Lebensmittelmarktes einen neuen Geldautomaten aufzustellen.

Die Lebensmittelkette hofft darauf, dass nicht nur Kunden aus Wankum ab dem Spätherbst in der Gebrüder-Funcken-Straße einkaufen, sondern setzt auch auf Käufer von außerhalb. "Die Lage direkt an der L 140 ist ja günstig", merkte der Wachtendonker Bürgermeister an. Er verspricht sich durch den Markt am Wankumer Ortsausgang Richtung Wachtendonk einen gewissen Effekt des Zusammenwachsens beider Ortschaften, das Entwickeln eines Wir-Gefühls. Die Filiale an der Kempener Straße wird Netto laut Hagdorn in absehbarer Zeit aufgeben.

Ein Thema ist für die Gemeindeverwaltung der mit dem neuen Markt zu erwartende zusätzliche Verkehr. Laut Aengenendt soll, möglichst parallel zum Bau von Netto, auf der L 140 ein Kreisverkehr entstehen. Doch dazu seien noch viele Gespräche mit Behörden und Privateigentümern nötig.

(RP)
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