Straelen Straelen bekommt Josef-H.-Boquoi-Halle

Straelen · Die Stadthalle wird saniert. Von den veranschlagten 1,75 Millionen Euro zahlt Bofrost zwei Drittel.

Straelen: Straelen bekommt Josef-H.-Boquoi-Halle
Foto: Thomas Binn (binn)

Die Straelener Stadthalle ist in die Jahre gekommen. 1984/85 errichtet und ab 1987 mehrmals erweitert, entspricht sie nicht mehr dem Stand der Technik. Die Stadtverwaltung beschäftigt sich seit einiger Zeit mit den baulichen Mängeln an der Dachkonstruktion. Nach mehr als 30 Jahren besteht laut Stadt dringender Sanierungsbedarf, um die künftige Nutzung zu gewährleisten. Die Arbeiten, die Architekt Michael van Ooyen in der Ratssitzung auflistete, kosten alles in allem rund 1,75 Millionen Euro. Zwei Drittel davon will die Firma Bofrost tragen. Der Rat sprach sich laut gestriger Mitteilung von Bürgermeister Hans-Josef Linßen in nicht-öffentlicher Sitzung einstimmig dafür aus.

Bei den Abbrucharbeiten im Zusammenhang mit dem Mensa-Neubau wurde laut Stadt festgestellt, dass das Flachdach zwischen dem Neubau und der eigentlichen Halle undicht ist. Wie van Ooyen im Rat ausführte, weist unter anderem das Flachdach Lücken in der Dämmung und Schäden an der Konstruktion auf. Bei den geneigten Dächern sei unter anderem die Entwässerung zu klein dimensioniert. Neben den kurzfristig notwendig werdenden Arbeiten am Dach sind auch Brandschutzmaßnahmen zwingend notwendig. Verschlissene Böden und beschädigte Decken in den Nebenräumen, eine veraltete Lüftung und beschädigte Türen sind einige weitere Punkte.

Angesichts der Haushaltslage - es besteht ein Defizit im laufenden Jahr von fast sechs Millionen Euro und der Umzug der Boquoi Handels oHG (BHG) nach Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern führt zu großen Gewerbesteuerausfällen - stellt dies die Stadt laut Linßen vor umfassende Herausforderungen. Die Firma Bofrost möchte im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens mehrere Veranstaltungen in der Stadthalle durchführen. In diesem Zusammenhang hat Bofrost sich bereit erklärt, die Stadt bei der Sanierung der Stadthalle zu unterstützen.

Das jetzt gemeinsam entwickelte Konzept sieht neben den unbedingt notwendigen Sanierungsmaßnahmen auch eine gestalterische Aufwertung der Stadthalle vor. Insgesamt soll das Erscheinungsbild nach Angaben van Ooyens heller und freundlicher und im Ganzen homogener werden. Die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen soll im Rahmen einer Partnerschaft bis zum September 2016 abgeschlossen sein. Damit ist sichergestellt, dass sowohl das Schützenfest als auch die Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums "50 Jahre Bofrost" in der sanierten Stadthalle durchgeführt werden können. Für das nächste Jahr ist die Sanierung von "Tüffis Papp" für rund 86.000 Euro ins Auge gefasst. Der Mietvertrag für diese Gaststätte läuft Mitte 2017 aus.

Die Verwaltung ist froh über das Sanierungsprojekt. Damit erhalte Straelen eine erneuerte, zeitgemäße Halle mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Durch die Sanierung ergeben sich zudem für die Zukunft reduzierte Betriebskosten beispielsweise aufgrund einer neuen Dämmung und einer Belüftungsanlage, die dem heutigen Stand der Technik entspricht. Aufgrund der veralteten Technik belaufen sich allein die Energiekosten derzeit auf etwa 45.000 Euro jährlich.

Bofrost will mit seinem finanzielle Engagement von rund 1,17 Millionen Euro seine Verbundenheit mit seinem wichtigsten Standort dokumentieren und das Straelener Gemeinwesen unterstützen. "Zudem ist Bofrost weiterhin einer der größten Steuerzahler und der größte Arbeitgeber am Ort. Wir sind für das Engagement sehr dankbar," so Bürgermeister Linßen. Der Pionier und Gründer von Bofrost, Josef H. Boquoi, wird Namensgeber der "neuen" Stadthalle sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort