Straelen Straelen feiert 50. Geburtstag des evangelischen Kirchenchors

Straelen · Die evangelische Kirchengemeinde Straelen-Wachtendonk feierte das 50-jährige Bestehen ihres Kirchenchors. Mit dem vierstimmigen Choral "Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses" nach dem Text des 26. Psalms von Heinrich Götze eröffnete Chorleiter Andres C. Ruppel mit 20 Frauen- und zehn Männerstimmen sowie einem Streichquartett den feierlichen Gottesdienst. Presbyter Manfred Nöhles begrüßte die weit mehr als 100 Besucher und dankte für die Verbundenheit.

 Der Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Straelen-Wachtendonk begeisterte mit seinen Liedern und Chorälen.

Der Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Straelen-Wachtendonk begeisterte mit seinen Liedern und Chorälen.

Foto: Gerhard Seybert

"Ich singe dir mit Herz und Mund" war das Eingangslied, das im Wechsel von Chor und Gemeinde gesungen, zur Einstimmung auf eine besinnlich musikalische Stunde sorgte. Das "Kyrie" aus Rossinis "Petite Messe sonennelle" zwischen Sündenbekenntnis und Gnadenspruch verlangte den Stimmen einiges ab. Doch der Chor ließ sich nicht beirren und meisterte die schwierigen Partituren. Pfarrer Christian Werner beglückwünschte Chor und Gemeinde zum Jubiläum und zitierte das Gedicht von Martin Luther "Frau Musika": "Vor allen Freuden auf Erden kann niemand keine feiner werden, denn die ich geb mit meinem Singen und mit manchem süßen Klingen." Das Gedicht zeugt von Luthers Leidenschaft und Hochachtung für die Musik, betonte Werner. "Das heißt nicht, dass Musik nur immer fröhlich, ausgelassen und heiter sein muss. In manch einer ernsten Musik schlummert ja ein tiefer Trost."

Der Predigttext stand im Lukasevangelium Kapitel 10 und beinhaltete das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Werner verstand es, dieses bekannte Bild verständlich auf die nicht nur musikalischen Aktivitäten eines jeden Einzelnen und auch der Gemeinschaft zu übertragen. Er forderte Leidenschaft, Bewegung mit "Erschütterungen" bei der Nachfolge Gottes. "Gehe hin und tue desgleichen", dieses Wort Jesu war das Fazit seiner eindringlichen Aussage. Pfarrerin Ulrike Stürmer erinnerte daran, dass die meisten Psalmen, Choräle und anderen Lobgesänge nach Rettung aus Not und Befreiung aus Gefangenschaft entstanden sind. "Singen und Loben, Rühmen und Danken gehören zum festen Bestand unseres Glaubens bis zu unserem heutigen Jubiläum", sagte sie und ergänzte: "Unsere Lieder und Choräle machen ein immer wieder neues Staunen möglich in wunderbarer Beständigkeit. So wie es das Herz braucht." Dass der Chor auch in der Gospelmusik zu Hause ist, ließ er mit "Kommt in Gottes Nähe" von Helmut Jost hören. Viel Applaus gab es für die musikalischen Akteure.

(usp)
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