Straelen Straelen: Höhepunkte der Chorliteratur

Straelen · Voll besetzte Pfarrkirche St. Peter und Paul beim Dreikönigskonzert. "Magnificat" von John Rutter und Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns. Reizvolles Wechselspiel zwischen fünf Sängern und Chor.

 Sänger und Orchester harmonierten beim Dreikönigskonzert in Straelen.

Sänger und Orchester harmonierten beim Dreikönigskonzert in Straelen.

Foto: Markus van Offern

Beim sechsten Dreikönigskonzert freute sich die Fördergesellschaft Geistliche Musik an St. Peter und Paul über eine voll besetzte Pfarrkirche. Mit dem Konzertchor des Chorprojektes und Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker erlebten die Zuhörer unter der musikalischen Leitung von Otto Maria Krämer gleich zwei Höhepunkte der Chorliteratur.

Nach dem Weihnachtsoratorium (Oratorio de Noël) von Camille Saint-Saëns wurde das "Magnificat" von John Rutter zelebriert. Die Solisten Karola Pavone und Ursula Göller (Sopran), Andra Isabel Wildgrube (Alt), Fabian Strotmann (Tenor) und Peter Rembold (Bass-Bariton) kamen in dem lyrisch-expressiven, klangzarten Oratorium von Saint-Saëns, einem Vertreter der französischen Romantik, zum Einsatz.

Das reizvolle Wechselspiel zwischen den fünf Sängern und dem Chor verband sich in diesem Werk mit anrührenden Klängen von Streichorchester, Harfe und Orgel. Diese Atmosphäre, hervorgerufen durch die weiche Harmonik, den schlicht gehaltenen Chorsatz und den fast kammermusikalischen Einsatz des Orchesters, wurde nur an wenigen Stellen durch dramatische Elemente durchbrochen.

Unter Krämers Dirigat erfreuten die Sopranistinnen Karola Pavone und Ursula Göller ebenso wie die Altistin Andra Isabel Wildgrube, die ihre exponierten Partien tadellos bewältigten. Eher distinguiert gab sich der Bariton Peter Rembold. Mit angenehmem Timbre meisterte Tenor Fabian Strotmann die heikleren Abschnitte seiner Partie.

Durchweg zu begeistern vermochte der Chor: Energisch auf den Punkt gebracht hörte man die tobenden Heiden, ruhig und gerade klangen andererseits die stilvoll flächigen Einschübe in der Tenorarie "Domine, ego credidi". Die grandiose Schlichtheit und Geradlinigkeit des Textes und die gelungene artikulatorische Umsetzung im Chor sowie die herrlich filigran wechselnden musikalischen Elemente von Rutters marianischem Thema "Of a Rose" (in Englisch gesungen) wurden im Gesang reflektiert. Dies intensivierte die atmosphärische Dichte des "Magnificat", die Krämer mit seinem Dirigat in ausgereifter Balance zum dynamisch und klangfarblich wunderbar abschattierten Spiel des Orchesters auszugleichen vermochte. Die Instrumentierung wirkte strahlend und farbenreich, mit vielen Trompetenfanfaren, die den festlichen Geist der Musik vermittelten.

Karola Pavone, die kurzfristig für die erkrankte Annabelle Heinen einsprang, begeisterte mit ihrem ungemein weichen und timbrierten Sopran und der selten anzutreffenden Fähigkeit, in höherer Lage die Dynamik wunderbar mild abzufedern. Es gab lauten Beifall.

(usp)
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