Straelen Vermisster Junge tot auf Landschulheim-Gelände gefunden

Straelen-Herongen · Traurige Gewissheit in Straelen: Nachdem der fünfjährige Filip seit Dienstag vermisst worden war, wurde er am Mittwoch tot auf dem Gelände des ehemaligen Landschulheims Herongen gefunden. Er lag in einem Becken einer Kläranlage.

Straelen: Taucher suchen vermissten Jungen
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Am Mittwochmittag wurde der fünfjährige Filip unterhalb der stark algenbedeckten Wasseroberfläche des Auffangbeckens einer Kleinkläranlage tot aufgefunden, teilte die Polizei mit. Die Kleinkläranlage befindet sich auf dem Gelände der Zentralen Unterbringungseinrichtung, in der der Junge aus Serbien seit einigen Tagen mit seiner Familie lebte, und ist von einem etwa 2,10 Meter hohen Zaun umgeben. Aus Polizeikreisen wurde laut, dass der Junge offenbar vom Hausmeister der Asylunterkunft gefunden wurde. Dies bestätigte die Polizei bisher nicht.

Obduktionsergebnisse am Donnerstag

Der Leichnam wurde geborgen und die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Familie des Jungen wird vom Opferschutz der Polizei Kleve betreut. Wie der Junge in das Becken gelangt ist und ob es sich um eine Gewalttat handelt, dazu machte die Polizei bisher keine Angaben. Voraussichtlich am Donnerstagvormittag ist ein vorläufiges Obduktionsergebnis der Rechtsmediziner zu erwarten. Der Leichnam des Jungen wird in der Rechtsmedizin in Duisburg untersucht.

Seit Dienstag wurde das Kind vermisst. Er kam vor sechs Tagen mit seiner Familie aus Serbien in eine zentrale Unterbringungseinrichtung. Seitdem er mit anderen Kindern der Feuerwehr am Dienstagnachmittag beim Sturm-Einsatz zuschaute, fehlte von ihm jede Spur. Laut Polizeisprecher Heinz Vetter war der Junge sehr selbstständig.

Am Mittwochmorgen setzte die Polizei Geldern ihre intensive Suche im Ortsteil Herongen fort. Eine Hundertschaft durchkämmte Felder und Wälder, auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Der DLRG in Goch schickte Taucher ins Wasser. Speziell ausgebildete Wassersuchhunde sollten Partikel des Kindes aufspüren. 200 Polizisten und Rettungskräfte waren am Mittwoch an der Such-Aktion beteiligt, bei der auch Befragungen im Familienkreis durchgeführt wurden.

Am Dienstag gegen 17 Uhr meldeten die Eltern ihren fünfjährigen Sohn Filip als vermisst. Die Sturmböen am Nachmittag hatten auf dem Gelände des ehemaligen Landschulheims an der Straße Am Nordkanal einen Baum umstürzen lassen. Als die Feuerwehr Herongen die Gefahrenstelle beseitigte, schauten mehrere Kinder aus der Zentralen Unterbringungseinrichtung den Feuerwehrleuten bei der Arbeit zu. Mit dem Ende der Arbeiten gegen 15.30 Uhr begaben sich die Kinder zurück zu ihren Familie. Ab diesem Zeitpunkt wurde Filip nicht mehr gesehen.

Polizei durchkämmte Straelen

Die Polizei suchte am Dienstag mit einem Großaufgebot von 100 Beamten, die auch aus anderen Behörden nach Straelen kamen, nach dem Jungen. Die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr beteiligen sich ebenfalls an der Suche in dem Wald- und Wiesengelände im Bereich des ehemaligen Landschulheims. Bereits am frühen Abend setzte die Polizei zusätzlich einen Polizeihubschrauber und Personenspürhunde ein.

Mit Einbruch der Dunkelheit kamen Taucher der DLRG und der Feuerwehr Oberhausen hinzu, die in einem nahegelegenen Gewässer tauchten und von ihren Booten die Uferböschung absuchten. Die Suchmaßnahmen der Einsatzkräfte wurden bei Dunkelheit nochmals durch einen niederländischen und deutschen Polizeihubschrauber unterstützt, die jeweils mit einer Wärmebildkamera ausgestattet waren und sowohl auf niederländischer als auch auf deutscher Seite nach dem Jungen suchten.

(ots/ RP)
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