Straelen Neu-Planung für Geschäftshaus am Markt

Straelen · Viel Wirbel hat es um den "Tecklenburg-Bau" an der Gelderner und de-Cabanes-Straße in Straelen gegeben. Jetzt soll der Bürger von Anfang an einbezogen werden. Mehrere Architekten erstellen derzeit Entwürfe. Jury trifft die Entscheidung.

 Die Hinterhof-Situation an der de-Cabanes-Straße soll bald der Geschichte angehören.

Die Hinterhof-Situation an der de-Cabanes-Straße soll bald der Geschichte angehören.

Foto: Gerhard Seybert

Der nächste Anlauf: Um das Wohn- und Geschäftshaus an der Gelderner und de-Cabanes-Straße in Straelen endlich realisieren zu können, wagt Hermann Tecklenburg mit seinem Team einen neuen Anlauf. Der Bauunternehmer hat dabei ein neues Verfahren ins Auge gefasst, mit dem er nach eigenen Angaben vor allem im Düsseldorfer Raum erfolgreich Projekte umsetzt. "Dabei kommt es uns vor allem darauf an, dass wir gerne bereit sind, die Bürger in unsere Überlegungen einzubeziehen", erklärt der Firmenchef, der zugleich klarstellt, bei der Bebauung des sensiblen Bereiches "nicht mit dem Kopf durch die Wand" zu wollen. Deshalb kann er auch den Begriff "Tecklenburg-Bau", von der Presse gerne verwendet, nicht mehr hören. "Das wird kein Tecklenburg-Objekt, sondern das, was die Straelener Bürger hier wollen - allerdings muss es für mich als Unternehmer schon wirtschaftlich tragbar sein."

Wobei der Bauunternehmer daran keinen Zweifel lässt. Vielmehr sei das Objekt die Chance, dass es mit dem Einzelhandel in seiner Heimatstadt wieder aufwärts gehe und Straelen davon insgesamt profitieren könne. Die Verbindung vom Friedhof über das neue Wohn- und Geschäftshaus bis hin zum Markt sei enorm wichtig für den Handel, argumentiert Tecklenburg, der sich dabei auf das aktuelle Einzelhandelsgutachten für Straelen bezieht.

Wie dieses neue Verfahren aussehen kann, erläutert Helmut O. H. Hardt von der Stadt-Umbau aus Kevelaer, die als Koordinator für das Projekt fungiert. "Es sind mehrere Architekten beauftragt worden, die ihre Entwürfe bis zum 8. Mai einreichen können. Diese werden dann öffentlich den Bürgern am Montag, 18. Mai, vorgestellt." Dem Stadtplaner schwebt dabei eine Zeitspanne von einer Viertelstunde vor, in der jeder Architekt seine Planungen erläutern kann. Hardt weiter: "Anschließend tritt eine Bewertungskommission zusammen, die wie eine Jury arbeitet." In ihr sitzen laut Hermann Tecklenburg die Straelener Fraktionsvorsitzenden, Vertreter der Stadt, Architekten und Professoren, Ex-Bürgermeister Johannes Giesen, zwei Vertreter der Firma Tecklenburg sowie Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde. Erst wenn diese Kommission, die wie ein Gestaltungsbeirat in anderen Kommunen arbeitet, sich auf einen Vorschlag geeinigt hat, wird das Bauunternehmen den entsprechenden Antrag bei der Stadt stellen. Ein Antrag, der dann auch durch das praktizierte Verfahren von großen Teilen der Bevölkerung mitgetragen werden soll. So wollen Stadt und Bauunternehmen den monatelangen Ärger um das Wohn- und Geschäftshaus (die RP berichtete mehrfach) dieses Mal vermeiden.

Auch bei der Stadt herrscht Optimismus, was die Realisierung des Projektes angeht. "Wir sind froh, dass auch Hermann Tecklenburg von diesem neuen Verfahren sofort angetan war", erklärt Harald Purath. Der zuständige Dezernent im Rathaus weiß zwar, dass auch der Architekten-Wettbewerb keine ultimative Garantie für die breite Akzeptanz eines Entwurfes in der Bevölkerung ist. Doch die Chancen sind natürlich größer als ohne diese Vorgehensweise, die kurz vor Weihnachten im Rat beschlossen wurde. Purath: "Durch dieses Verfahren sichern wir uns zusätzliche, professionelle Hilfe in allen Baufragen. So soll gewährleistet werden, dass Um- oder Neubauten sich entsprechend ins Stadtbild einfügen." Den Entwürfen der derzeit arbeitenden Architekten für die Gelderner und de-Cabanes-Straße sieht der Dezernent mit Spannung entgegen.

(RP)
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