Straelen Straelen steht vor zwei schwierigen Jahren

Straelen · Bürgermeister Hans-Josef Linßen hat zum Unternehmerabend mit der Kreis-Wirtschaftsförderung mehr als 60 Unternehmer in der vor zwei Jahren eröffneten Bürgerhalle Herongen begrüßt. Er stellte das Engagement der Heronger Vereine heraus, die mit Spenden und Eigenleistungen in einem Umfang von über zwei Dritteln der Kosten die "Halle von Bürgern für Bürger" erst möglich gemacht haben. Das ehrenamtliche Engagement trägt bis heute den Betrieb der Halle. "Sie kann auch für Produktpräsentationen, Betriebsfeiern oder die Ausrichtung von Jubiläen gebucht werden", warb er. Erfreut zeigte sich der erste Bürger Straelens auch über die Investitionen der Bürger in die eigenen vier Wände. Mit mehr als 170 Bauvorhaben hat die Stadt 2015 einen Bestwert erreicht. "Und auch in diesem Jahr liegt wieder eine Vielzahl von Bauanträgen auf dem Tisch", so Linßen über die rege Bautätigkeit, die beim Gewerbe aktuelle Beispiele in Herongen findet: Dort steht der Bau der Firma Lacet, eines Herstellers von Mobilheimen, vor der Vollendung, die neue Aral-Tankstelle wurde kürzlich eröffnet, und die Firma Banafood erweitert ihren Betrieb. Südlich der A 40 plant die Stadt ein Areal für einen großen Speditionsbetrieb. Auf die Zukunft gerichtet sind auch die Aktivitäten zur Breitbandversorgung.

Als weiteres Thema machte der Bürgermeister die Konsolidierung des Haushalts aus. Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer um 40 Prozent, Abflüsse in den nun höchstrichterlich festgeschriebenen Kommunal-Soli bis Ende 2022 und Mehrausgaben durch die erwartete Zuweisung von etwa 300 Flüchtlingen im Laufe des Jahres werden dazu führen, dass insbesondere 2017 und 2018 für Straelen schwierig werden. "Wir kommen nicht umhin, für den nächsten Haushalt eine Erhöhung der Grundsteuern A und B auf das landesweite Referenzniveau von 217 v.H. beziehungsweise 429 v.H. vorzuschlagen, damit wir bei der Berechnung des kommunalen Finanzausgleichs nicht mehr Einnahmen angerechnet bekommen, als wir tatsächlich tätigen. Auch bei der Gewerbesteuer werden wir auf 370 v.H. anpassen müssen." Das bleibe in NRW aber das zweitniedrigste Niveau.

Ebenso sei Sparen das Gebot der Stunde. "Bis Ende 2017 werden wir alle Haushaltspositionen durchforsten und auf den Prüfstand stellen", gab Linßen einen Ausblick auf schwierige Beratungen.

Mit einer Einladung der besonderen Art wartete Norbert Wilder von der Kreis-Wirtschaftsförderung auf. Ergänzend zum Hauptvortrag lud er dazu ein, einen für die Teilnehmenden kostenfreien Workshop "Der richtige Mix für den öffentlichen Unternehmensauftritt" zu besuchen.

(RP)
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