Straelen Straelener Markt: Tecklenburg plant neu

Straelen · Der Unternehmer hat den Bauantrag für sein viel diskutiertes Wohn- und Geschäftshaus zurückgezogen. Für das Areal an Gelderner und De-Cabanes-Straße wird es einen Architektenwettbewerb geben. Werbering-Umfrage soll einfließen.

Gut ein Jahr lang führte es zu heftigen Debatten in der Straelener Politik und in der Bürgerschaft: das von der Firma Tecklenburg geplante Wohn- und Geschäftshaus an der Gelderner und De-Cabanes-Straße in Sichtweite des Straelener Marktes. Jetzt hat das Unternehmen den Bauantrag zurückgezogen. Entsprechende Informationen, die Straelens Baudezernent Harald Purath auf Anfrage der RP gab, bestätigte der Firmenchef. "Ich plane etwas ganz Neues", sagte Hermann Tecklenburg gestern.

Das betroffene Areal bleibe erst einmal im jetzigen Zustand. Was an Stelle der Häuser dort entsteht, darüber soll ein Architektenwettbewerb Klarheit bringen, der laut Tecklenburg im ersten Quartal 2015 ausgeschrieben wird. Auf jeden Fall gebe es ein Wohn- und Geschäftshaus.

Vom inhaltlichen Konzept her will sich Tecklenburg an der Fragebogenaktion orientieren, die unter der Federführung des Straelener Werberings und mit Beteiligung von Verkehrsverein und Wirtschaftsförderung im Sommer durchgeführt wurde. Mehr als 1000 Bürger hatten sich dabei geäußert und neben Lob auch nicht mit Tadel für die Einkaufsstadt Straelen gespart. So vermissen viele eine Lounge-Bar.

Dieses gastronomische Angebot will Tecklenburg im neuen Gebäude am Straelener Markt integrieren. Außerdem möchte er Lücken im Fachhandel schließen. Zwar ist hier das Thema Drogeriemarkt mit der Ansiedlung einer Rossmann-Filiale am Nordwall, die im nächsten Jahr erfolgen soll, erledigt. Doch gibt es aus Sicht Tecklenburgs Bedarf in anderen Branchen. Er verwies darauf, dass in jüngster Zeit zum Beispiel mit Botschen sowie Mutter und Kind zwei Weggänge bei Textilgeschäften zu verzeichnen seien. "Auch Kunden aus den Niederlanden bietet Straelen zu wenig", meint Tecklenburg.

In Sachen Wohnen will er bei diesem Bauprojekt im Herzen Straelens mehr an junge Paare und junge Familien denken, weniger an Senioren und betreutes Wohnen. Auch das begründet er mit den Ergebnissen der Werbering-Umfrage. "Junge Straelener wollen auch mal zum Zug kommen." Er wolle so planen, dass auch junge Leute Spaß an den Wohnungen haben.

Entschieden wies Tecklenburg Vermutungen zurück, der Widerstand gegen die Dimensionen des bisher von ihm geplanten Gebäudekomplexes habe ihn den Bauantrag zurückziehen lassen. Unter anderem hatte sich eine Bürgerinitiative gebildet. "Damit kann ich umgehen, sonst würde ich gar nicht bauen", sagte er mit Blick auf seine 40-jährige Berufserfahrung.

Beim Architektenwettbewerb geht Tecklenburg davon aus, dass es am Ende mehrere Planungsvarianten geben könnte. Mit den Bauarbeiten könnte dann im ersten Quartal des Jahres 2016 begonnen werden.

(RP)
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