Straelen Straelener Schüler mit Genossenschaft
Straelen · Im Versteigerungssaal der Veiling Rhein-Maas wurde "The Honeybee Industries" gegründet. Ein Beitrag auch zum Schutz der Artenvielfalt. Landgard-Vorstandschef betont die Zukunftsfähigkeit des Genossenschaftsmodells.
Im Versteigerungssaal in Herongen fand die Gründungsversammlung der "The Honeybee Industries" statt. Schüler, Lehrer, Eltern und Mitglieder des Fördervereins hörten Armin Rehberg, dem Vorstandsvorsitzenden von Landgard, aufmerksam zu. Er wünschte der Genossenschaft viel Glück.
Foto: Markus van OffernDas Geschäft soll summen und brummen. Genau so, wie es die gelb-schwarz gestreiften Mitarbeiter der Straelener Schülergenossenschaft "The Honeybee Industries eSG" machen. Unzählige fleißige Bienen, die ihrem Stock das Rohmaterial liefern für die Produkte, die von den Gymnasiasten verkauft werden sollen: Honig, Rohpropolis, Pollen und Kerzen. Die Gründungsversammlung für "The Honeybee Industries" fand im riesigen Versteigerungssaal der Veiling Rhein Maas in Herongen statt.
Landgard unterstützt als Partnergenossenschaft die Gründung dieser Schülergenossenschaft. Und mit wie viel Freude das geschieht, machte Vorstandsvorsitzender Armin Rehberg deutlich, als er die Schüler, Lehrer, Eltern und Mitglieder des Fördervereins, der die Startfinanzierung des Schülerunternehmens sicherte, begrüßte. "Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss zur Förderung ihrer Mitglieder durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb", nannte er den Leitfaden auch für das Projekt der Gymnasiasten. Das Modell habe eine lange Tradition, doch stelle sich die Frage, ob es auch noch zukunftsfähig sei.
Die Antwort gab Rehberg durch die Beispiele Rewe, 1927 gegründet, Jahresumsatz in Deutschland 50,6 Milliarden Euro, und Edeka, 1898 gegründet, Jahresumsatz in Deutschland 46,2 Milliarden Euro. Und auch Landgard-Genossenschaft reihte Rehberg dort ein, als er auf die mehr als 100 Jahre währende Geschichte der Obst- und Gemüseversteigerung in Straelen zurückblickte. Mit rund zwei Milliarden Euro Jahresumsatz und rund 3500 Mitarbeitern sei Landgard Deutschlands führende Vermarktungsorganisation im Gartenbau. Nach einem "Tal der Tränen" befinde man sich im Restrukturierungsprozess. Die Genossenschaft bezeichnete Rehberg als Modell für die Zukunft, manchmal anstrengend, aber mit vielen Vorteilen.
An die jugendlichen Zuhörer appellierte er, sich mehr mit der Branche, mit Pflanzen zu beschäftigen. Er zitierte eine Erhebung, wonach rund 78 Prozent der Landgard-Kunden älter als 50 Jahre sind, jedoch nur 6,7 Prozent jünger als 34 Jahre. "Was soll werden, wenn junge Leute als Käufer nicht nachrücken?" Dabei besäßen Pflanzen zweifellos einen gesellschaftlichen und emotionalen Nutzen.
Nicht zuletzt deshalb macht Landgard jetzt durch die Kampagne "1000 gute Gründe" Werbung für die Blume. Der Schülergenossenschaft wünschte Rehberg viel Erfolg und Engagement.
Heike Hoßbach, die Leiterin des Gymnasiums, zollte Dank in viele Richtungen. Einmal Landgard für die floristische Ausschmückung mancher Schulveranstaltungen. Dann dem Förderverein für die Startfinanzierung. Und natürlich dem Imkerverein, der ein Honigvolk leihweise zur Verfügung stellte.
Durch exemplarisches und fächerübergreifendes Lernen sollten sich unter anderem die ökonomischen Kompetenzen der Schüler entwickeln. Sie wünschte ihnen Glück und vor allem eine "milbenfreie Zone".
Sophie Ebus, Franziska Wolf und Jonas Boos leiten als Vorstandsmitglieder die Geschicke der "Honeybee Industries eSG". Die hat durch den Verkauf von Insektenhotels bereits mit an der finanziellen Grundlage gearbeitet und zum Schutz der Artenvielfalt beigetragen, indem sie Bienen ein sicheres Zuhause bieten. An den Imkerprodukten, berichtete Jonas Boos, habe man unter anderem beim Tag der offenen Tür großes Interesse festgestellt. Ein Indiz für ein brummendes Geschäft.
