Straelen Straelens Jugendzentrum ins Schuldorf

Straelen · "Wigwam" und "Jugendcafé" sollen in einem Neubau an der St.-Anno-Schule zusammengelegt werden. Einstimmige Empfehlung des Ausschusses für Bürgerdienste. Nach einem Jahr Bauzeit Einweihung im Frühjahr 2016 geplant.

Die Jugendarbeit in Straelens Innenstadt wird bald an einer Stelle konzentriert. Das "Wigwam" an der Rathausstraße und das "Jugendcafé" an der Bahnstraße sollen aufgegeben werden. Statt dessen entsteht ein Neubau an der St.-Anno-Schule auf einer Fläche an der Ecke Lingsforter Straße/Marienstraße. Die entsprechende Empfehlung des Ausschusses für Bürgerdienste an den Rat, der am 18. Dezember endgültig entscheidet, fiel nach Auskunft von Dezernent Christian Hinkelmann einstimmig aus.

Eine Zusammenlegung der beiden Jugendeinrichtungen bringt aus Sicht der Stadtverwaltung Kostenersparnis und bessere Rahmenbedingungen für die Jugendarbeit mit sich. Die Mieten für "Wigwam" und "Jugendcafé" schlagen jährlich mit netto fast 48 000 Euro zu Buche. Zudem sind die Räume im "Wigwam" renovierungsbedürftig. Ohne Umbauten seien beide Gebäude unzureichend. Auch kann laut Stadt mit dem aktuellen Personal die Jugendarbeit an einem zentralen Standort effizienter erfolgen. Ein weiterer Vorteil des Neubaus: Durch die vorgesehene Mehrfachnutzung könnte der dringende Raumbedarf für die Übermittagbetreuung in der Sekundarschule mit ihrem gebundenen Ganztag gedeckt werden.

Laut Hinkelmann wurde das Projekt "Neues Jugendzentrum" bereits im Vorfeld in Gremien wie dem Arbeitskreis Raumplanung besprochen. Im Ausschuss habe der städtische Jugendarbeiter darauf hingewiesen, dass es am neuen Standort nicht mehr so große Außenflächen gebe. "Aber auch dort gibt es Möglichkeiten", erklärte der zuständige Dezernent.

Das neue Jugendzentrum wird dort errichtet, wo jetzt die ehemalige Hausmeisterwohnung steht, die derzeit als Schulküche genutzt wird. Auch die alten Toiletten und Garagen müssen weichen. Die Bauzeit beträgt rund ein Jahr. Die Einweihung ist laut Hinkelmann für Frühjahr 2016 geplant. Die Baukosten betragen etwa 1,14 Millionen Euro. Für das Inventar in der 480 Quadratmeter großen neuen Jugendeinrichtung sind im Haushalt 2015 rund 62 000 Euro eingeplant. Gemäß den Förderrichtlinien für die Jugendarbeit fördert der Kreis Kleve die Investition mit 30 Prozent. Statt der rund 48 000 Euro Miete für die zwei bisherigen Jugendheime bezifferte Hinkelmann den Aufwand für die Abschreibung des neuen Gebäudes mit jährlich rund 15 400 Euro.

Sowohl für das "Wigwam" als auch für das "Jugendcafé" laufen die Mietverträge bis zum 31. Juli 2019. "Wir verhandeln mit den Eigentümern über eine vorzeitige Beendigung", sagte Hinkelmann. Nach Darstellung der Verwaltung hat sich die katholische Kirchengemeinde als Eigentümerin vom "Wigwam" zu einer Auflösung des Mietvertrags bereit erklärt, wenn das Grundstück als Bauland genutzt werden darf. Mit der Telekom als "Jugendcafé"-Eigentümerin waren die Gespräche laut Hinkelmann bisher nicht erfolgreich. Hier muss gegebenenfalls für den restlichen Mietzeitraum über eine Alternativnutzung des Gebäudes nachgedacht werden.

Statt des Neubaus stand auch ein Teilabbruch und ein Umbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung zur Diskussion. Diese Variante hätte ebenfalls die Mindeststandards für die Jugendarbeit erfüllt, die der Arbeitskreis der Jugendeinrichtungen aufgestellt hatte. Der Ausschuss votierte jedoch für einen Neubau.

(RP)
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