Geldern Telekom legt zwei Wochen Anschluss im Tipidorf lahm

Geldern · Im Tipidorf des Walbecker Schwimmbads blieben die Telefone bis vor kurzem stumm. Normalerweise stehen sie in der Ferienzeit nicht still, schließlich wollen viele Familien Bootsfahrten und andere Unternehmungen buchen. Zwei Wochen lang bekamen die Anrufer nur zu hören, die Nummer sei nicht vergeben.

Anfang Juli sollten die gewerblichen Anschlüsse kurz still gelegt werden, um sie auf Voice over IP, also Internet-Telefonie, umzustellen. "Wir hatten einen ortsansässigem Anbieter beauftragt, weil wir in Walbeck die neuen 50 000er Anschlüsse haben und modernisieren wollten. Der Techniker kündigte eine Störzeit von ein bis zwei Stunden an. Als es am nächsten Tag immer noch nicht funktioniert hat, haben wir sowohl den Anbieter als auch die Telekom informiert", berichtet der Geschäftsführer des Tipidorfs, Daniel van Bonn. Der Anbieter habe zwar reagiert und sich sofort seinerseits an die Telekom gewand, doch ohne Erfolg.

Jeden Tag hat van Bonn selbst bei dem Kundenservice der Telekom angerufen, das Ergebnis blieb enttäuschend. Es gab keine Reaktion auf seine E-Mails, seine Anrufe wurden abgewimmelt und teilweise weggedrückt. Die Begründung für die Verzögerung des Kundendienstes: für die Voice over IP gäbe es ein eigenes Management, welches nicht erreichbar sei. Daher solle er doch bitte nicht mehr anrufen. "Die Leute sind richtig frech geworden, einmal wurde sogar mitten in unserem Gespräch aufgelegt", berichtet van Bonn.

Er betont seinen wirtschaftlichen Verlust: "An den zwei Anschlüssen hängen drei Firmen. Wir konnten nicht mehr vernünftig arbeiten. Am Wochenende ging uns pro Tag sicher ein Gewinn im vierstelligen Bereich verloren, und spontane Buchungen waren kaum noch möglich".

Auf der Internetseite des Tipidorfes wurde auf eine alternative Nummer verwiesen. Doch laut van Bonn hätten viele Kunden, gerade Stammgäste, diesen Hinweis nicht beachtet.

Von der RP befragt, meldete sich der Telekom-Pressesprecher André Hofmann und bezeichnete den Vorfall als "unseren Fehler". Das Problem sei behoben und Daniel van Bonn eine Gutschrift für die Fehlzeit der Anschlüsse ausgestellt worden. "Die Buchung ist bei uns nicht komplett durchgelaufen und musste daher nachbearbeitet werden."

(pra)
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