Issum Tennishalle erneut unterm Hammer

Issum · Anfang Juni steht das Objekt an der B 58 in Issum erneut zur Zwangsversteigerung an. Es gibt Gerüchte, dass die Gemeinde selbst ein Interesse am Kauf hat. Dazu will sich Bürgermeister Gerhard Kawaters aber nicht äußern.

 Die Tennishalle in Issum gammelt seit September 2006 vor sich hin.

Die Tennishalle in Issum gammelt seit September 2006 vor sich hin.

Foto: gerhard Seybert

Die unendliche Geschichte geht weiter. Die Tennishalle an der Bundesstraße 58 in Issum verrottet weiter vor sich hin. Jetzt steht im Halbjahresrhythmus der nächste Termin für die Zwangsversteigerung im Amtsgericht Geldern an. Er findet in knapp sechs Wochen, nämlich am Dienstag, 3. Juni, in der Herzogstadt statt. Das spannende dabei ist unter anderem, dass sich Gerüchte halten, die Gemeinde Issum selber habe Interesse an einem Kauf.

Seit September 2006 gammelt das Objekt vor sich hin. Es handelt sich dabei offiziell um eine Sporthalle mit Tennis-, Squash- und Badmintonbereich. Hinzu kommen Sanitäreinrichtungen und Gastronomiebereich. Die Gebäude stehen auf einem Grundstück von knapp 6600 Quadratmetern. Ein Gutachter hat alles zusammen mit einem Wert von 250 000 Euro beziffert. Noch im Dezember war der jüngste Versteigerungstermin gescheitert, weil ein Interessent mit seinem Gebot von 125 000 Euro unter der 7/10-Grenze geblieben war.

Er hätte 175 000 Euro bieten müssen, doch so konnte die Gläubigerbank, die Sparkasse Niederrhein aus Moers, den Zuschlag verweigern. Auch eine Paint-Ball-Gemeinschaft aus Kalkar war von der Genehmigungsbehörde - dem Kreis Kleve - abgelehnt worden, weil laut Bebauungsplan dort nur sportliche Aktivitäten zugelassen seien.

Gelassen sieht Issums Bürgermeister Gerhard Kawaters dem nächsten Versteigerungstermin entgegen. Er meint, gelesen zu haben, dass dann die 7/10-Grenze aufgehoben sei.

An Gerüchten, dass die Gemeinde Issum selber Interesse an einem Kauf des Objektes habe, wollte sich der Verwaltungschef nicht beteiligen. Doch natürlich gebe es im Issumer Haushalt finanzielle Ansätze für Immobileinkäufe. "Ich habe jedoch aus der Politik keinen konkreten Auftrag, mich an der Versteigerung zu beteligen", erklärte Kawaters deutlich. Holger Schmitz, Pressereferent der Sparkasse Niederrhein, spricht jedoch von konstruktiven Gesprächen mit der Gemeinde Issum in vielen Bereichen. Dabei gehe es jedoch auch um andere Interessenten an dem Objekt, die immer wieder auftauchten.

"Wenn jedoch jemand dort beispielsweise eine Hochzeitshalle betreiben möchte, sagen wir ihm gleich, dass dies nach dem Bebauungsplan nicht gestattet ist", erklärte der Sparkassenmitarbeiter. Er bestätigte jedoch, dass Anfang Juni die 7/10-Grenze eingehalten werden muss. Das bedeutet erneut ein Mindestgebot von 175 000 Euro.

Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Helmut Jaschke möchte sich an bestehenden Gerüchten nicht beteiligen. Doch kann er die Entstehung gut nachvollziehen. Denn wenn die Gemeinde erst einmal im Besitz der Immobilie sei, könnte sie den Bebauungsplan ändern und das Objekt günstig nutzen oder verkaufen.

Sein Amtskollege Jochen Lischewski (SPD) könnte sich theoretisch vorstellen, dass sich die Gemeinde Issum in dieser Richtung engagiert, da sie dann Herr des Verfahrens sei. Doch dafür werde ein Ratsbeschluss benötigt, den es bisher noch nicht gibt.

Dafür müsse jemand einen Antrag stellen, dieses Thema auf die nächste Tagesordnung der Ratssitzung zu setzen. FDP-Fraktionschef Bernd Kuse sieht in diesem Zusammenhang noch Diskussionsbedarf, wenn das Thema akut wird. Er rechnet mit weiteren Gesprächen im Mai.

(RP)
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