Straelen Tolles Miteinander bei Straelener Sommerkino

Straelen · Mit "Monsieur Claude und seine Töchter" startete die diesjährige Reihe im Stadtgarten an der Annastraße. Viele Besucher kamen in ganzen Gruppen. Gemütliches Picknick inklusive Korkenzieherverleih.

 Gut besucht war der Stadtgarten zum Start des diesjährigen Straelener Sommerkinos. Das Wetter war ideal.

Gut besucht war der Stadtgarten zum Start des diesjährigen Straelener Sommerkinos. Das Wetter war ideal.

Foto: Olaf Ostermann

Sternschnuppen zählen, unterm Sternenzelt sitzen und schöne Filme anschauen - das ist Sommerkino in Straelen. Zum sechsten Mal lud der Kulturkreis zum Filmvergnügen in den Stadtgarten ein. Norbert Kamphuis empfing die Besucher: "Wir haben schöne Filme ausgesucht, kleine Preise. Mit ,Monsieur Claude und seine Töchter' wird es heute sicher ein schöner Familienabend." Und bei der Premiere für 2015 spielte auch das Wetter mit.

Bei manchen schien es, als hätten sie nicht nur Kind und Kegel, sondern auch den halben Hausstand zusammengepackt. Klappsessel und -tische, Picknickdecken, Teelichter, gefüllte Kühltaschen, Sektkühler und jede Menge Häppchen gegen den "kleinen Hunger". Die Issumer Marianne und Michael Meusel, Rebecca Roos und Sigrid und Klaus Kottsieper richteten sich mit Tischdecke, kleinen Frikadellen und reichlich Fingerfood gemütlich vor der Leinwand ein. "Ja, wir sind Filmfans, und in Straelen ist es immer sehr nett beim Freiluftkino", sagte Marianne Meusel. Sie empfand es als wohltuend, eigene Knabbereien zum Verzehr mitbringen zu dürfen. "Zugegeben, unser Tisch ist reichlich gedeckt, aber es kommen gleich noch zwei Freunde. Und wir können an die Nachbarn verteilen. Schauen Sie sich um: Hier in Straelen, das ist Kino mit Stil."

Den Eindruck vermittelte auf jeden Fall die nächste kleine Gruppe. Gisela Duda, Andreas Berghs und das Ehepaar Miltner aus Straelen zählen sich zu den Stammgästen. "Früher waren wir ja im Autokino. So was Ähnliches gibt es jetzt auch. Nur, dass hier die Scheiben nicht beschlagen", scherzte Britta Miltner, die passend zum Genre französische Käsespezialitäten auspackte. Der Rosé perlte im Glas, auf dem Tisch beleuchtete eine Laterne so dezent, dass sie beim Zuschauen nicht blendete. Gerade hatte sie noch ihren Korkenzieher weiterverliehen.

Das freundliche Miteinander sei die besondere Kinoatmosphäre, die der Kulturring hier erreiche. Schließlich diskutierte das Quartett noch kurz, wer von ihnen die letzten beiden Lichtspielhäuser in der Blumenstadt von Anfang bis etwa Mitte der 1960er noch gekannt hat und an welchem Standort sich diese befanden.

"Hoffentlich hält das Wetter", richtete der zehnköpfige Familienclan Bergsheim und Beißel-Hermann ihre Blicke in den jetzt dämmernden Abendhimmel, gab sich schließlich optimistisch. "Bei uns ist das hier so etwas wie Familienzusammenführung", erklärte Ingrid Bergsheim, dass die Schwester mit Anhang eigens aus Aachen gekommen war, um "Straelener Kino-Atmosphäre zu schnuppern." Fehlten nur noch Popcorn und das berühmte Eiskonfekt vor dem Filmstart.

Nein, es fehlte nicht. Es war nur noch etwas zu früh für die Vorstellung. Denn Mitarbeiter vom "Straelener Hof" hatten an alles gedacht. Sogar an den zart schmelzenden, schokoladenumhüllten Vanilleeis-Genuss unmittelbar vor dem Filmvergnügen. Dies war es schließlich auch. Die Fortsetzung folgt am kommenden Freitag und Samstag im Stadtgarten.

Gäbe es ein Prädikat für das Sommerkino wie bei der Filmjury, wären sich die Kinofreunde einig: fünf Sterne, unbedingt empfehlenswert.

(mk)
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