Issum Tränen gelacht bei Kleinkunst in Sevelen

Issum · Wie läuft ein Buddhismus-Wochenende ab, was erlebt ein Mann beim Kosmetiker, und kann man lateinamerikanische Musik schreiben, wenn man Kurt Klose heißt? Diese und andere Fragen wurden beim 19. Issumer Kleinkunstabend im Sevelener Bürgerhaus auf humorvolle Weise behandelt.

 Die schwangere Mia Pittroff zeigte in Sevelen vollen Einsatz.

Die schwangere Mia Pittroff zeigte in Sevelen vollen Einsatz.

Foto: Binn

Einen perfekten Start gaben Kruber Libre aus Dortmund. Mit lateinamerikanischen Klängen brachte die achtköpfige Latin-Music-Band um Sängerin Giulia Casella kubanisches Feeling in den Saal. Funktionierte "Oye Como Va" von Santana als hervorragender Eisbrecher, wurde wenige Takte später schon vor der Bühne getanzt.

Gerade aufgewärmt, wartete auf die 140 Besucher schon der nächste Gast: Die charmante Mia Pittroff aus Bamberg erzählte aus ihrem Alltag. Vor allem ihr Unverständnis über den Sinn einer Paketverfolgung und die Schilderung eines Buddhismuswochenendes sorgten beim Publikum für Lacher, fanden sich doch einige der Zuhörer in Pittroffs Geschichten wieder. Auch die Anekdoten über die regionalen Unterschiede beim Pfandflaschensammeln brachten große Erheiterung.

Als dritter Programmpunkt begrüßte Johannes Flöck die Sevelener. Der Wahl-Kölner beehrte den Kleinkunstabend bereits zum zweiten Mal. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Älterwerden und Jungbleiben. Sein Leitsatz "Alter ist eine Sache der Perspektive" führte er an einigen Punkten authentisch und lustig aus. So schwört er etwa darauf, "nun die Welt mit anderen Augen zu sehen - aber das klappt auch ganz gut, dank nachlassender Sehstärke".

Vor allem die Frauen im Saal lachten Tränen, als Flöck von seinen schmerzhaften Erfahrungen als Mann in einem Kosmetikstudio erzählte. Generelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen brachte der Kölner humorvoll auf den Punkt, versuchte dabei auch, die Frauen zu trösten. "Cellulite ist reine Körpersprache. Sie sagt ,Ich bin sexy' - in Blindenschrift."

Durch mehrmaligen Wechsel der drei Kunstgruppen Musik, Kabarett und Comedy blieb der Abend dynamisch und niveauvoll, eine Mischung, die den Sevelenern sichtbar gefiel. Wie etwa Claudia und Willi Daniels aus Sevelen, die versuchen, jedes Jahr herzukommen. "Wir lassen uns gerne überraschen. Das Programm ist immer gut", sagt Willi Daniels.

Zufrieden zeigte sich auch Michael Cuypers, der Vorsitzende des Kulturkreises Issum. Bei seinen Planungen für den Kleinkunstabend, die meist zum Jahresanfang beginnen, achte er auf die gute Mischung der Genres, sagt er. Das ist ihm auch bei der 19. Auflage gelungen.

(akla)
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