Straelen Trödel-Fans lieben die Blumenstadt

Straelen · Der Straelener Schnäppchenmarkt ist für viele ein fester Termin. In diesem Jahr noch einmal.

 Marianne Schax und Siglinde Maas an ihrem Stand mit Hausrat auf der Hochstraße.

Marianne Schax und Siglinde Maas an ihrem Stand mit Hausrat auf der Hochstraße.

Foto: Seybert

Gesehen - gefallen - gekauft. Die Frau aus Kevelaer hat den Dreierschritt eines jeden Trödel-Fans verinnerlicht. "Ich kaufe spontan alles, was schön ist", sagt sie. Und was für kleines Geld zu haben ist, muss man wohl hinzufügen. So wie bei dem kleinen Kupferkessel, den eine nette alte Dame auf der anderen Seite des Tapeziertisches in eine Plastiktüte packt, der Kevelaererin reicht, die den Kauf passend bezahlt, "mit meinem letzten Hartgeld". Zufrieden zieht sie von dannen.

Freude herrschte auch bei der Verkäuferin des Kessels. Marianne Schax aus Lüllingen hatte sich gemeinsam mit Siglinde Maas aus der selben Ortschaft ihren Platz gestern auf dem Schnäppchenmarkt in Straelen gesichert. Hausrat in jeder Form war bei ihnen auf der Hochstraße zu ergattern. Ein Angebot, das auf Resonanz stieß. "Tischdecken laufen gut", berichteten die beiden Lüllingerinnen. Auch Vasen und Kerzen seien beliebt. Schon seit Jahren zieht es das Duo zum Schnäppchenmarkt in die Blumenstadt.

Jüngere Verkäufer beherrschen das Bild auf den ihnen vorbehaltenen Plätzen rund um die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Ihre Waren lassen an den Ausverkauf von Kindheit und Jugend denken. "Leselöwen"-Bücher liegen neben Duplo-Steinen. "Benjamin Blümchen"-Videokassetten gesellen sich zu "Bibi und Tina"-Hörkassetten. Nicht mehr heiß geliebte Pferderomane und Pokemon-Karten aus aufgelösten Sammlungen warten auf Abnehmer.

Manche Anbieter wappneten sich gestern Morgen mit Decken und Mützen gegen die Kühle. "Es läuft schleppend, es könnte besser sein", meldeten zwei leicht frierende weibliche Teenager. Das Sortiment sei eben oft ähnlich, ergänzte ihre Mutter Jutta Krzywda. Playmobil etwa hätten viele andere auch. Beim Aushandeln des Preises lässt sie ihren Töchtern weitgehend freie Hand. "Aber manche sind schon unverschämt, gerade gegenüber Kindern", stellte die Grefratherin fest. Vor allem die Trödel-"Profis" kaufen billig, um wenig später teuer zu verkaufen. Doch ist die Frau froh über sich leerende Zimmer der Töchter, denn "da muss tapeziert werden".

Erfolgreich war der Gang zum Schnäppchenmarkt gestern für Nicole Meiner. Prüfend dreht sie einen pinkfarbenen Kinderfahrradhelm in ihren Händen, setzt ihn ihrer im Buggy sitzenden Tochter auf. "Der blinkt auch, ist eine gute Marke", liefert die Anbieterin Kaufargumente. Für zehn Euro wechselt der Kopfschutz den Besitzer. "Ich komme immer wieder hierher, das lohnt sich", bekundete Verkäuferin Melanie Pasch.

Für alle Trödel-Fans ist der Schnäppchenmarkt in Straelen in diesem Jahr noch nächsten Mittwoch ab 9 Uhr geöffnet.

(RP)
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