Straelen Unruhe um Straelens Offenen Ganztag

Straelen · Zum neuen Schuljahr wechselt der Träger. Viele Fragen zur Zukunft der Einrichtung.

Der Vater aus Straelen hat viele Fragen. Wer macht einen neuen Betreuungsvertrag mit mir? Wie sieht die Struktur des neuen Trägers aus? Wer ist der neue Träger? Wer liefert in Zukunft das Mittagessen? Und: In wessen Hände gebe ich in Zukunft mein Kind? Unsicherheit macht sich unter Erziehungsberechtigten in Straelen breit, was die Entwicklung des Offenen Ganztags (OGS) angeht. Denn dort wird es zum 1. August einen Trägerwechsel geben. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) löst den Caritasverband Geldern-Kevelaer ab.

Eine Entscheidung, die der Stadtrat bereits am 28. März in nicht-öffentlicher Sitzung getroffen hat. "Die Haushaltskonsolidierung hat dabei eine Rolle gespielt", erklärter der zuständige Dezernent Christian Hinkelmann gegenüber der RP. Aber auch generell verpflichte die Gemeindeordnung zu einer wirtschaftlichen Aufgabenerfüllung. Vor etwa zwei Jahren sei es beim OGS, ebenso wie beim Verlässlichen Halbtag (VHT) zu einer Beitragserhöhung von zehn Prozent gekommen. "Deshalb erhielt die Verwaltung von der Politik den Auftrag, jetzt die Ausgabenseite zu betrachten." Dort seien die Kosten von Jahr zu Jahr gestiegen, und dabei geht es laut Verwaltung zu 95 Prozent um Personalkosten. Nur über eine Ausschreibung war nach Angaben Hinkelmanns dieses Thema anzugehen, so wie es beispielsweise Kerken und Wachtendonk schon gemacht hatten.

In Straelen gab es nach der Ausschreibung drei Interessenten. Awo und Caritas machten Angebote. Hinkelmann: "Die Bewertung erfolgte zu 60 Prozent nach Qualität, zu 40 Prozent nach dem Preis." Auch mit Thomas Auler, dem Leiter der Katharinenschule, sei in dieser Frage zusammengearbeitet worden bis hin zur Beschlussempfehlung an den Rat, der Awo den Zuschlag zu erteilen.

Verwaltung, Rat und Auler haben laut Hinkelmann den Wunsch geäußert, dass die Awo alle OGS-Mitarbeiter übernehmen möge. "Dann bleiben für die Kinder die Bezugspersonen erhalten." Bis auf wenige Ausnahmen habe sich auch das gesamte Personal bei der Awo beworben, die entsprechenden Verhandlungen laufen, die Schulleitung sitze bei den Einstellungsgesprächen mit am Tisch. Hinkelmann bestätigte, dass die OGS-Mitarbeiter bei der Awo Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. "Beide Träger müssen ihre Tarifverträge einhalten. Die Entgelttabellen sind bei der Awo geringer als beim Caritasverband."

Bezüglich der Kinderbetreuung geht der Dezernent davon aus, dass "alles so bleibt wie bisher". Die Zahl der Gesamtstunden bleibe in etwa unverändert, es komme eventuell zu einer Umorganisation, doch es sei "nicht weniger Personal am Kind". Dafür gebe es für die Stadtkasse eine "erhebliche Aufwandsreduzierung".

(RP)
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