Issum Unterwegs mit dem Barbecue-Mobil

Issum · Der Issumer Jürgen Schwartz hat zwei amerikanische Pick-ups für die Zubereitung amerikanischer Grillspezialitäten umgerüstet. Die Idee wächst weiter. Einen Truck gibt es auch, und bald auch Vegetarisches.

Seinem Traum hat Jürgen Schwartz Räder gegeben. Auf seinem gelb-schwarzen GMC Pick-up aus dem Jahr 1954 brutzeln ab sofort schmackhafte Barbecue-Leckereien.

Das ist schon etwas anders als das Grillen im heimischen Garten, das meist nach dem Schema "möglichst schnell" funktioniert. Barbecue, das ist "Slow Cooking", da können schon 20 Stunden ins Land gehen. Angefangen hat für Schwartz alles mit dem ersten eigenen Smoker. "Das Ding wiegt 600 Kilogramm", sagt Schwartz. Um es richtig bedienen zu können, besuchte er mit Mitarbeiter und Grillfreund Klaus Geerissen einen Kursus in der Eifel. Auf dem Hof stand ein Smoker, der als Lokomotive gebaut war. "In Amerika ist so etwas der Renner. Ich fand's kitschig", sagt der 55-Jährige. Mit Geerissen setzte er sich zusammen und heckte den Plan aus, auf die Ladefläche seines amerikanischen Pick-ups einen Grill zu bauen. Ein Grill erwies sich als zu klein. Deswegen wurde die spiegelverkehrte Version beim Grillbauer bestellt und auch noch montiert. Bald kam ein zweites Auto hinzu. Ein bordeauxroter Chevrolet-Pick-up von 1950. Montiert wurde da ein Drehgrill, der Spießbraten zur Beköstigung von 180 Leuten liefert.

Ein großer Lebensmittelhändler wurde auf die fahrenden Barbecue-Grills aufmerksam. Diesen Sommer sind die amerikanischen Fahrzeuge auf Tour. Schwartz findet es nicht schlimm, dass sie ihm nicht für große Grillfeten im eigenen Garten zur Verfügung stehen. "Mich interessieren mehr die Projekte", sagt der 55-Jährige, gleichzeitig wollte er seiner Auszubildenden Malin Knops etwas mit auf den Weg geben. "Nichts ist unmöglich" lautet der Wahlspruch des Issumers. Deswegen ist sein Weg auch noch nicht zu Ende. Um mehr über die amerikanische Art des Grillens zu lernen, besuchte er mit Sohn Kai einen Kursus der Kansas City Barbeque Society, einer amerikanischen Organisation der Griller. Vater und Sohn sind einige der wenigen Deutschen, die als Richter in einem Wettbewerb dabei sein können. "Grillen ist da eine todernste Sache", sagt Schwartz. Auf der Veranstaltung "Ruhrpott-BBQ" konnte er einen Eindruck davon gewinnen. 49 Teilnehmer aus ganz Europa grillten vier vorgegebene Gerichte. Für die Zuschauer fehlte dem Issumer der Reiz. Deswegen hat er kurzerhand einen Barbecue-Truck gebaut, mit Showbühne und Platz zum Grillen. Mit Grills kennt er sich auch aus. Die modernsten werden mit Pellets beheizt und sind über das Handy zu bedienen.

"Es ist High-Tech-Spielzeug für Männer", gibt er lächelnd zu. Seine Fahrzeuge und Grills verleiht der Issumer auch. Auto mit Grill im Bereich Geldern würden für einen Abend etwa 180 Euro kosten. "Wir werden sicher auch mal was im Ort machen", verspricht der Issumer. An vegetarischen Grillvarianten feilt er aktuell auch noch.

(bimo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort