Kerken Verwirrung um Zukunft des Jugendheims Aldekerk

Kerken · Ein Brief sorgte für einige Beunruhigung in Aldekerk. Es geht um den Verkauf des dortigen Jugendheims. Der Brief fordert die Nutzer auf, sich bei der Gemeinde Kerken zu informieren "um zu klären, ob und wie lange Sie die Räume noch nutzen können".

So einen Brief haben unter anderem Jutta Kleinmanns, die dort mit der Singschule einen Raum nutzt, und der Kneippverein Gelderland bekommen. "Wir haben großes Interesse daran, wie der tatsächliche Stand ist", sagt Jessica Bosch vom Kneippverein. Eine ganze Menge Teilnehmer besuchen Kurse, die im Aldekerker Jugendheim stattfinden. "Das wäre für uns schon ein ziemliches Problem", sollte diese Möglichkeit wegfallen, sagt Bosch. Hinzu kommt das Thema Planungssicherheit. Fünf bis sechs Monate Vorlauf braucht es, um ein neues Jahresprogramm auf die Beine zu stellen. Dann muss auch klar sein, wo Kurse stattfinden können. Jessica Bosch hat, wie im Brief empfohlen, bei der Gemeinde angerufen. "Da konnte keiner direkt was sagen", sagt sie. Aber zumindest kam die Aussage, dass man sich bis Ende des Jahres keine Gedanken machen müsse. Auch Jutta Kleinmanns rief bei der Kommune an. "Da wusste keiner was", nennt sie die unbefriedigende Reaktion.

"Etwas verwundert" sei er über das Schreiben gewesen, drückt es Bürgermeister Dirk Möcking aus. "Ich habe diesen Brief auch, der ist mit uns nicht abgestimmt." Denn Fakt ist, dass immer noch die katholische Kirchengemeinde Eigentümerin des Jugendheims ist. Grundsätzlich habe man Interesse an dem Gebäude, sagt Möcking. Aber er habe noch gar keine Entscheidung darüber. "Das ist alles noch offen", sagt der Bürgermeister. "Die letzte Entscheidung hat der Rat."

Dechant Theodor Prießen ist der Unterzeichner des Briefes, der an die Nutzer des Jugendheims gegangen ist. "Der Brief war der Zeit voraus", sagt Prießen. Denn noch ist das Gebäude nicht verkauft. Was damals die Sache mit dem möglichen Verkauf beflügelt hätte, war die Flüchtlingssituation. Es stand die Überlegung im Raum, Flüchtlinge im Jugendheim unterzubringen. Das ist vom Tisch. Es wurden Blockhütten gebaut. "Nichtsdestotrotz muss die Kommune jetzt über den Kauf entscheiden", sagt der Dechant. Der Verkauf sei "im Grunde die Entscheidung des Bistums", eine "positive". Daran gekoppelt sei die Möglichkeit, ein Pfarrheim bauen zu können. Er wisse, dass am Jugendheim "viel Herzblut" hänge. Allerdings fehle es dem Gebäude an Barrierefreiheit, die Toiletten seien in der ersten Etage.

(bimo)
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