Gelderland Viel Geld für die Entwicklung der Region

Gelderland · Geldern, Kevelaer, Straelen und Nettetal erfolgreich mit Bewerbung für Leader. Die Kommunen bekommen von der EU 2,7 Millionen Euro. Die Bürger können sich für die Stärkung des Niederrheins einbringen.

 Freuen sich über die Förderung (v.l.): Harald Purath (Straelen), Hans-Josef Bruns (Kevelaer), Ulrich Janssen (Geldern) und Dietmar Sagel (Nettetal).

Freuen sich über die Förderung (v.l.): Harald Purath (Straelen), Hans-Josef Bruns (Kevelaer), Ulrich Janssen (Geldern) und Dietmar Sagel (Nettetal).

Foto: Seybert

Eine kurz vor Pfingsten versandte frohe Botschaft ließ gestern Vertreter aus Geldern, Kevelaer, Straelen und Nettetal in der Steprather Mühle zusammenkommen. In dem Walbecker Denkmal freuten sie sich über 2,7 Millionen Euro. Das ist die Summe, die dem Quartett als "Region Leistende Landschaft" für das EU-Projekt "Leader" in den kommenden fünf Jahren bewilligt wurde. Leader ist die Abkürzung für "Liaison entre actions de développement de l'économie rurale". Damit will die EU ländliche Räume entwickeln. Die Ideen des niederrheinischen Viererbundes erschienen ihr dabei förderwürdig.

Die Zusammenarbeit von vier Kommunen sei keine Selbstverständlichkeit, merkte Gelderns Bürgermeister Ulrich Janssen an. Er bezeichnete das Projekt als vielversprechende Sache. Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns stufte die Sache als Riesenchance ein. Nettetals Wirtschaftsförderer Dietmar Sagel nannte die Zusammenarbeit angesichts parallel laufender Bestrebungen und Aktivitäten konsequent. Und für Straelens Baudezernent Harald Purath ist Leader der richtige Ansatzpunkt, um die Bürger daran zu beteiligen, die Stärken der Region zu fördern.

Fünf Handlungsfelder benennt die gemeinsame regionale Entwicklungsstrategie. Eines trägt die Überschrift "Arbeiten, Fachkräfte, Agrobusiness". Dabei geht es unter anderem darum, das Image der "Grünen Berufe" zu verbessern und Fachkräfte zu gewinnen. Beim Handlungsfeld "Zusammenleben und soziale Prävention" sind Nahversorgung, kulturelle Vielfalt und regionale Identität Stichworte. Unter "Dorfentwicklung und Infrastruktur" finden sich Themen wie Verkehr und Mobilität sowie regionale Baukultur. Das Handlungsfeld "Umwelt, Klima, Energie" umfasst zum Beispiel Biodiversität, Optimierung des Ressourcenverbrauchs und Energiegewinnung. Unter "Tourismus und Freizeit" sind Radfahren sowie Flüsse und Seen zusammengefasst.

Einige denkbare Projekte in den Handlungsfeldern, die teilweise Querbezüge aufweisen, hat der Viererbund aufgelistet. Zum Beispiel Kunst im Gewächshaus, Agrotouren, ein regionales Fest der Kulturen, Freifunk, Vorgartenparadiese, Reststoffverwertung, blühendes Straßenbegleitgrün und Mountainbike-Areale. Viele Ideen wünschen sich die beteiligten Städte. "Projektgeber ist die Bürgerschaft", appelliert Purath an das Engagement der Bevölkerung. Bis zu 65 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten pro Projekt, maximal 250 000 Euro, kommen als Zuschuss aus dem Leader-Topf. Die restlichen 35 Prozent sind Eigenanteil, nicht unbedingt von der Kommune, sondern zum Beispiel von Initiativen, Vereinen, Unternehmen oder Privatpersonen. "Ich kann mir vorstellen, dass diese Förderquote Investoren mobilisiert", so Bruns. Allgemein, so hieß es, sei Leader das Förderprogramm der Kleinprojekte.

Teil des Förderpakets ist ein Regionalmanagement mit 1,5 Vollzeitstellen. Es soll, voraussichtlich ab 1. Januar 2016, die Betreuung und Umsetzung des Leaderprogramms besser gewährleisten und die Verwaltungen entlasten.

(RP)
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