Geldern Vier Turnhallen sind wieder nutzbar

Geldern · Von den sieben Gelderner Sporthallen, die wegen unsicherer Deckenbauten geschlossen waren, sind vier wieder geöffnet. Bei den übrigen dreien stehen noch umfangreichere Arbeiten an.

 Die Halle der Realschule am Westwall ist wieder in Gebrauch. Für Schulen und Vereine schon einmal eine Erleichterung.

Die Halle der Realschule am Westwall ist wieder in Gebrauch. Für Schulen und Vereine schon einmal eine Erleichterung.

Foto: Gerhard Seybert

Groß waren der Ärger und die Ratlosigkeit in Geldern vor einem Jahr. Im März 2016 mussten sieben Turnhallen in der Stadt gesperrt werden, der Schul- und Vereinssport hing in der Luft. Grund waren Mängel an den Deckenkonstruktionen - Dekra-Prüfer hatten die Bauten unter die Lupe genommen und die Probleme festgestellt.

Mittlerweile, so teilte die Stadtverwaltung auf Nachfrage der RP mit, sind von den sieben geschlossenen Hallen vier wieder verkehrssicher. Die Schulen und Vereine können wieder hinein.

So ist nach Angaben von Pressesprecher Herbert van Stephoudt die Turnhalle am Westwall wieder in Betrieb. Gleiches gilt sowohl für die kleinere Einfach- als auch für die größere Zweifachturnhalle der Sekundarschule. An der Umkleide der Einfachturnhalle werde im Laufe des Jahres zwar noch das Flachdach saniert. Die Benutzung des Gebäudes sei jedoch möglich, nur müssen die Sportler dafür in die Umkleiden der benachbarten Zweifachturnhalle ausweichen.

Auch die Halle der St.-Antonius-Schule in Hartefeld ist wieder in Betrieb. Es sollen lediglich noch Restarbeiten an den Deckenturngeräten vorgenommen.

In der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule am Haagschen Weg sind die Arbeiten noch nicht gestartet. Dort sei "nach dem Entfernen der alten abgehängten Decke mittlerweile eine konstruktive Lösung zur Aufnahme einer neuen Akustikdecke samt der neu vorgesehenen Decken-Strahlheizung gefunden worden", teilt die Stadt mit. "Die erforderliche Fachplanung liegt vor. Derzeit wird noch die Integration der vorhandenen Heizungsanlage in dieses System erarbeitet. Danach wird die Ausschreibung veröffentlicht."

Nicht geringe Sorgen macht die Turnhalle der Marienschule in Kapellen. Dort wurden schon bei der Begutachtung "erhebliche Schäden" an einem Spannbetonbinder gefunden, also an einer tragenden Strebe. "Nach Prüfung durch einen Statiker mit speziellen Kenntnissen zum Thema Spannbetonbinder steht nunmehr fest, dass mehrere dieser Binder ausgetauscht werden müssen", teilt Stadt-Sprecher van Stephoudt mit. "Sinnvoll erscheint daher der Austausch aller Binder." Zurzeit laufe die Beauftragung eines Fachplaners für die Planung, Ausschreibung und Realisierung der Maßnahme.

Großes Sorgenkind ist und bleibt die Turnhalle in Pont, die aber nach dem Willen von Politik und Stadtverwaltung gerettet werden soll. Das Gebäude ist alt, das Dach ist aus Asbestzement gebaut, auch das schon bröselnde Dämm-Material steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Nun habe ein Gelderner Architekturbüro die Schäden bewertet, erklärt die Stadt. "Die Sanierung ist für das Jahr 2017 geplant."

Die Sporteinrichtungen der Geschwister-Scholl-Schule und der Walbecker St.-Luzia-Schulen waren nicht gesperrt, können aber nur eingeschränkt genutzt werden: Ballspiele sind nicht erlaubt. Sonst könnten Bälle mit Wucht gegen unsichere Verkleidungsteile prallen.

(RP)
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