Straelen Vom A-40-Anschluss enttäuscht

Straelen · Erfahrungsbericht nach rund fünf Monaten: Die Heronger fühlen keine Verkehrsentlastung durch die neue A-40-Anbindung Niederdorf. Es erhebt sich die Forderung nach einem zeitweiligen Lkw-Verbot.

 Unzufriedene Anwohner (v.l.n.r.): Yvonne Boeken, Gerti Janssen, Christoph Janssen, Maria Kautz, Ute Horst und Manfred Boeken.

Unzufriedene Anwohner (v.l.n.r.): Yvonne Boeken, Gerti Janssen, Christoph Janssen, Maria Kautz, Ute Horst und Manfred Boeken.

Foto: Venn

Skeptisch waren die Heronger Mitte November vor der Eröffnung des Autobahnanschlusses Niederdorf, was dessen Entlastungseffekt für den innerörtlichen Verkehr betraf. Eine erneute Umfrage bei den Anwohnern von Niederdorfer und Riether Straße bestätigt ihre Befürchtungen: Rund fünf Monate nach der Freigabe der A-40-Anbindung hat sich nichts zum Besseren verändert.

"Wir haben noch mehr Verkehr als vorher", stellt Manfred Schmitz aus dem Haus Niederdorfer Straße 56 fest. Vor allem der Kühne-Verkehr sei stärker geworden. Man komme mitunter kaum auf die andere Straßenseite.

Neue Nutzer hat Marlene Horst vom Haus Niederdorfer Straße 68 ausgemacht. "Bei schönem Wetter probieren Motorradfahrer die neue Strecke Autobahnabfahrt, Carl-Kühne-Straße, Niederdorfer Straße aus." Dass sich diese und andere nicht immer ans vorgeschriebene Tempo 50 halten, verstärkt bei der Pensionsbetreiberin den eher negativen Eindruck.

Ihr Mann Heinrich kann nicht verstehen, dass sich die halb so lange neue Strecke noch längst nicht bei allen herumgesprochen hat. "Viele Spediteure fahren immer noch über Dammerbruch und Rieth", kritisiert er. Er vermutet, dass die entsprechenden Informationen nur unzureichend weitergegeben werden. "Oder liegt das etwa an den 80 Cent Maut für das Autobahnstück von der niederländischen Grenze bis zur Abfahrt Niederdorf?"

Eher mehr als weniger Lastwagen registriert Ute Horst vom Haus Niederdorfer Straße 67. Ebenso ergeht es Anneliese Heymann von schräg gegenüber. "Von morgens 4 bis abends 8 oder 9 Uhr" kommen bei ihr die Autos vorbei, angefangen von den Pkw der bei Landgard und Co. Beschäftigten bis zu großen Lastwagen. Die würden, da Hindernisse fehlten, sogar noch schneller als zuvor fahren, berichtet die Herongerin. Sie hat Ortsvorsteherin Annemarie Fleuth schon ihr Leid geklagt.

"Leider mehr Verkehr auf der Riether Straße", meldet Christoph Janssen. Zwar nehmen nach seiner Beobachtung die Niederländer die A 40 mit der neuen Anschlussstelle. Doch trotzdem habe sich kein Entlastungseffekt eingestellt. Die meisten Lkw würden von Rieth schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer fahren und dann kurz vor dem Kreisverkehr bei Kühne bremsen — mit der damit verbundenen Lärmentwicklung. Er sähe gerne ein Lkw-Verbot zwischen 19 und 6 Uhr. "In einem Wohngebiet in Venlo hat das funktioniert", betont Janssen.

Als einzige Befragte kommt Maria Kautz (Niederdorfer Straße 60) zu dem Schluss: "Es ist nicht schlimmer geworden." Doch das führt sie nicht zuletzt darauf zurück, dass in ihrem Straßenabschnitt eine neue Fahrbahn mit niedrigerem Geräuschpegel verlegt und Flickstellen entfernt wurden. Der Verkehr laufe runder und ruhiger. KOMMENTAR

(RP/rl)
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