Straelen Vom Schulbus zum rollenden Restaurant

Straelen · Eine ungewöhnliche Geschäftsidee ist an den Start gegangen: Die Geschwister Sebastian und Kaja Nohse und Ilka Luthe erfüllen sich ihren amerikanischen Traum mit dem "Foodtruck". Gestern war er in Kevelaer.

 Die Geschwister Ilka Luthe, Kaja und Sebastian Nohse (v.l.n.r.) präsentieren die Burger vor ihrem zum American Diner umgebauten Schulbus.

Die Geschwister Ilka Luthe, Kaja und Sebastian Nohse (v.l.n.r.) präsentieren die Burger vor ihrem zum American Diner umgebauten Schulbus.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Er ist nicht zu übersehen, der gelbe Schulbus auf dem Parkplatz des Baumarkts in Kevelaer. Wer seine Augen nicht gerade darauf gerichtet hat, den wird spätestens der Duft von gebratenem Speck aus der Reserve locken.

 Dieser Burger wird mit frisch gehobeltem Käse verfeinert.

Dieser Burger wird mit frisch gehobeltem Käse verfeinert.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Im amerikanischen Schulbus stehen Sebastian und Kaja Nohse gemeinsam mit ihrer Schwester Ilka Luthe in der Edelstahlküche. Die andere Hälfte des Schulbusses ist als gemütliches Diner umgebaut. Vor dem hochgeklappten Seitenfenster haben sich ein paar hungrige, junge Männer in blauen Arbeitshosen versammelt. Ein anderer Mann stolpert neugierig in den Bus und fragt, ob er denn ein Foto von der Inneneinrichtung machen könne. Die Geschwister nicken, während sie frische Zwiebelringe frittieren, das Burgerfleisch auf der Platte brutzeln lassen und die Brötchen aufschneiden. Gestern war der zweite Tag für das "Lupo's". Benannt ist es nach dem Ehemann von Ilka Nohse. Der ist vor anderthalb Jahren gestorben. Das sei der große Umbruch in ihrem Leben gewesen und der Anstoß, die eigenen Träume mit ihren Geschwistern zusammen umzusetzen. "Wir alle lieben große Autos und gutes Essen", fasst es die Straelenerin zusammen. Die Idee eines Foodtrucks war geboren.

Anleitung, wie das Ganze kulinarisch auf einem hohen Niveau umzusetzen ist, bekamen die beiden Schwestern von ihrem Bruder Sebastian. Der ist Küchendirektor im JW Mariott Marquis Hotel in Dubai. Das Hotel hat 1600 Zimmer, unter seiner Regie arbeiten 300 Köche.

Auf die Frage, ob es denn schwieriger sei, Köche ohne Verwandtschaftsgrad anzuleiten oder seine Schwestern, muss er nicht lange überlegen. "Wenn es mal kracht, dann ziehe ich den kürzeren", sagt er lachend und wird wieder in der Küche verlangt. Ein Klassiker bildet sich bereits jetzt schon heraus. Der "Bacon Cheese Attack" avanciert bereits am zweiten Tag zum Liebling der Gäste und ist auch der heimliche Favorit von Schwester Ilka. Kleine Kostprobe gefällig? Der Burger beinhaltet neben Fleisch, in Honig glasierte Baconstreifen, knusprige Zwiebeln, Barbecuesoße und Vintage Cheddar. "Der schmeckt einfach furchtbar abwechslungsreich", sagt Ilka Luthe und schwärmt auch von der süß-scharfen Salsa.

Der Burger kostet 8,50 Euro. Ob die Leute bereit sind, das zu zahlen? "Ich glaube schon, weil es was Besonderes ist", sagt Sebastian Nohse. Die Brötchen für die Burger werden jeden Morgen frisch von einem Bäcker gebacken, das Hackfleisch besteht zu 100 Prozent aus Rindfleisch, aus einem Muskel gewolft. Andere Burger haben Avocado oder Trüffel-Balsamico als Zutaten. "Es ist halt kein Imbisswagen", stellt der Koch klar, während seine Schwester einer Kundin erklärt, dass die Pommes aus Süßkartoffeln sind. Als einer der Kunden sich mit einem "Bis morgen" verabschiedet sind sich die Geschwister sicher: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Heute sind sie wieder ab 11.30 Uhr in Kevelaer, am 7. Mai auf dem Frühlings-Blumenmarkt in Straelen.

(RP)
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