Kerken Von Fußwaschung bis Feuer

Kerken · Dechant Theodor Prießen aus Nieukerk erklärt die Hintergründe zu den höchsten Festtagen des christlichen Kirchenjahres. Die Pfarrgemeinden haben einen festen Leitfaden, können die Abläufe aber unterschiedlich gestalten.

Der Palmsonntag ist vorbei. Die Katholiken haben in den Kirchen oder an anderen Orten ihre Palmstecken weihen lassen. Nun beginnen die höchsten Festtage im Kirchenjahr der Christen. Dechant Theodor Prießen aus Nieukerk schildert die Bedeutung der kommenden Tage und erklärt die Abläufe in seiner Pfarrgemeinde St. Dionysius Nieukerk, denn in den Pfarrgemeinden werden die kommenden Tage sehr unterschiedlich, aber nach einem festen Leitfaden begangen.

Tage heißen "Triduum"

Der Dechant spricht bezüglich der kommenden drei Feiertagen vom "Triduum". Den Gründonnerstag zelebrieren alle drei Gemeinden – St. Dionysius Nieukerk, St. Peter und Paul Aldekerk sowie St. Thomas Stenden – gemeinsam mit einer Messe. Das Gotteshaus wechselt von Jahr zu Jahr. Heute ist ab 20.30 Uhr die Pfarrkirche St. Dionysius an der Reihe. Während des Gottesdienstes wird vor allem des letzten Abendmahls gedacht. Auch die Fußwaschung wird nachvollzogen. "In jedem Jahr werden anderen Personen die Füße gewaschen", berichtet der Pfarrer. In diesem Jahr sind es die Mitglieder des Rates der Seelsorgeeinheit, die von den Priestern Wolfgang Spindelmann und Theodor Prießen die Füße gewaschen bekommen.

Der Karfreitag wird bereits um 8 Uhr mit einem Morgengebet begonnen. Um 15 Uhr – der Todesstunde Jesu – beginnen in allen drei Kirchen Gottesdienste. Theodor Prießen verweist darauf, dass die Messen mit der ältesten Liturgie der katholischen Kirche gefeiert werden. Während dieser Feier liegen die Geistlichen und Messdiener eine Weile flach auf dem Boden und verharren in Stille. Viele Gottesdienstbesucher bringen eine Blume mit, die sie am Kreuz niederlegen. Eine kleine Tradition ist die anschließende Prozession zum Friedhof. Die Ostermesse beginnt in Nieukerk um 21 Uhr.

Osterkerze entzünden

Auf dem Friedhof wird der Wortgottesdienst mit den Lesungen aus dem Alten Testament gefeiert. Auf dem Friedhof entzünden die Nieukerker auch das Osterfeuer, an dem die Osterkerze ihr Licht bekommt. Mit dieser Kerze ziehen die Gottesdienstbesucher in die Kirche ein. "Natürlich haben wir eine Sicherheitskerze dabei, da es uns nur selten gelingt, die Kirche zu erreichen, ohne dass die große Kerze erlischt."

Im Gotteshaus wandert das Feuer dann von Besucher zu Besucher, die alle Kerzen in den Händen halten.

(RP)
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