Ein Schwerverletzter Versuchter Mord am Flughafen Weeze

Weeze · In der Nähe des Airports Weeze kam es in der Nacht zum Freitag zu einem mutmaßlichen versuchten Mord. Der Täter verschaffte sich Zugang zu einer Wohnung und stach mehrfach auf sein Opfer ein. Nach Angaben der Polizei konnte der mutmaßliche Täter festgenommen werden.

Gegen 0.15 Uhr meldete ein Zeuge der Polizei eine verletzte Person in einem Gebäude auf dem Gelände des Flughafens in Weeze. Die Einsatzkräfte trafen am Europa-Ring einen dort wohnhaften Mann an, der für eine Leiharbeiterfirma mit polnischen Mitarbeitern tätig ist. Der Mann war im Oberkörperbereich durch vier tiefe Stiche lebensgefährlich verletzt worden. Er wurde nach der Erstbehandlung mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Nach einer Notoperation war er am Freitagnachmittag noch ohne Bewusstsein.

Die Polizei geht bisher davon aus, dass der Täter, der mit einer Strumpfmaske maskiert war, sich mit einem Schlüssel Zugang zum Gebäude verschaffte. Im Esszimmer soll er sich geräuschlos von hinten an das Opfer angeschlichen und mit einem messerähnlichen Gegenstand schnell und mehrfach auf den 23-Jährigen eingestochen haben. Das Opfer arbeitete in diesem Moment an einem Notebook und bemerkte den Täter nicht. Der Täter konnte flüchten.

Polizei stellte einen 35-Jährigen

Im Rahmen der Fahndung hielten Beamte ein Taxi an, das das Flughafengelände verlassen wollte. Auf dem Beifahrersitz saß ein 35-jähriger Mann polnischer Abstammung, der der Beschreibung des Tatverdächtigen entsprach. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter der Leiharbeitsfirma handelte, der am Vortag entlassen worden war und im Gebäude am Europa-Ring gewohnt hatte. Obwohl er den Schlüssel für das Gebäude abgegeben hatte, führte er einen neuen Schlüssel für das Gebäude mit sich. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Er bestreitet die Tat. Das Tatwerkzeug und die Strumpfmaske wurden bei ihm nicht gefunden.

Die Mordkommission Krefeld hat mit Beamten der Kriminalpolizei Kleve die Ermittlungen übernommen. Wie der Leiter der Mordkommission Gerd Hoppmann mitteilte, ist das Motiv für die Tat bislang unklar. Mit der Unterstützung von Diensthunden sucht die Polizei aktuell nach dem fehlenden Tatwerkzeug.

Haftbefehl wegen versuchten Mordes

Die Staatsanwaltschaft Kleve stellte Antrag auf Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den 35-jährigen Tatverdächtigen. Er wird am Samstag dem Haftrichter in Kleve vorgeführt.

Der Vorfall hatte für Aufregung gesorgt, weil bereits die Rede davon war, es hätte einen Vorfall direkt am Flughafen-Terminal gegeben. Die Auseinandersetzung ereignete sich aber in einem Wohnblock, der mit zu dem weitläufigen Gelände auf Laarbruch gehört.

(zel)
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