Wachtendonk Weichei-Theater mit vielen Lachern

Wachtendonk · "Bist du eigentlich schwul?" Die Eltern (Stefan van Scherrenburg und zum ersten Mal mit dabei: Elke Buschmann) von Stefan sind besorgt, denn ihr 30 jährige Sohn hat immer noch keine Frau. Das ist die treibende Kraft hinter dem Stück "Kur für ein Weichei", welches vom Theaterverein "Gesellschaft Harmonie" aufgeführt wurde.

 "Kur für ein Weichei" hieß das Stück, das vom Theaterverein "Gesellschaft Harmonie" aufgeführt wurde.

"Kur für ein Weichei" hieß das Stück, das vom Theaterverein "Gesellschaft Harmonie" aufgeführt wurde.

Foto: Gerhard Seybert

Einzig mit seiner älteren Tante Frieda (Petra Spee) kann Stefan (erstmals mit viel Elan dabei: Jan Thünnissen) reden. Die Tante hat auch gar nicht gemeint, dass Stefan "besonderes Interesse an Männern hat? Ich dachte eigentlich, alles sei ok...". Um Stefans pathologische Schüchternheit in den Griff zu kriegen, trommelt Tantchen deshalb ihre drei Freundinnen Hannelore (Brigitte Held), Marga (Diana Gabb) und Lilo (Petra Beims) zusammen, denn schließlich haben die Vier noch ihr altes Wissen von der "Liebesschule".

Und selbst wenn die ganzen Taktiken und Überlegungen aus dem Jahre 1955 stammen, so sind sie schon mal ein Anfang, damit Stefan dem anderen Geschlecht wacker ins Gesicht sehen kann. Etwa der hübschen jungen Postbotin (Sabrina Kanagaratnam) von nebenan und auch der zuerst von Stefan wenig gemochten Nachbarin Gaby (Astrid Giesbers). Mit Themengebieten wie "Kontakte knüpfen in der Kirche und Bar" oder "Das Aufbauen eines erotischen Klimas", was kann da schief gehen?

Das ursprünglich von Magdalena Weber-Welk geschriebene und nun von Stefan van Scherrenburg inszenierte Stück "Kur für ein Weichei" wurde an zwei Tagen im Bürgersaal des alten Klosters aufgeführt und nutzte die große Bühne für ein wechselndes, liebevoll gemachtes Bühnenbild von Sondre Haugland, Dieter Held und Horst Beims. Derweil sorgten Franz-Josef und Fabian Ruyters in der Maske für einige effektive Überzeichnungen bei den Figuren. So liegt etwa Tantchens Freundin Marga mit ihren riesigen (falschen) Brüsten, sie sagt dazu gerne "Erotik-Masse", etwa ständig im Clinch mit der deutlich weniger gut ausgestatteten Hannelore. Das gut gelaunte Auftreten der Schauspieler wurde derweil bei etlichen Momenten mit Szenenapplaus der Zuschauer belohnt, die auf Stefans Weg vom beinahe unsichtbaren Nichtauffaller hin zum "perfekten Mann" oft herzhaft gelacht haben.

(cnk)
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