Kerken Weihnachtsfrieden am Buyx-Haus

Kerken · Harmonische letzte Sitzung des Kerkener Gemeinderats für das Jahr 2016. Der Haushalt für 2017 wird einstimmig verabschiedet. Die neue Sporthalle und die Unterbringung der Flüchtlinge sind die größten Aufgaben.

 Dank für 60 Jahre Frieden symbolisiert dieses Denkmal am Buyx-Haus. Und drinnen im Sitzungssaal herrschte ebenfalls friedliches Miteinander.

Dank für 60 Jahre Frieden symbolisiert dieses Denkmal am Buyx-Haus. Und drinnen im Sitzungssaal herrschte ebenfalls friedliches Miteinander.

Foto: G.S.

Sorgfalt und Vorsicht seien beherzigt worden. Die Arbeit von Verwaltung und Bürgermeister sei gut und solide. Mit dem Geld werde Sinnvolles getan, und es werde Menschen in Not geholfen. Durchweg positiv bewerteten die Fraktionen im Kerkener Gemeinderat den Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 und verabschiedeten ihn einstimmig. Der Etat weist ein Defizit von rund einer Million Euro auf bei 23 Millionen Euro Erträgen und 24 Millionen Euro Aufwendungen.

Ein Haushaltsloch, das keinem Ratsmitglied Sorgen bereitet. In den Haushaltsreden - FDP-Vertreter Michael Molderings verzichtete auf seine - kam zum Ausdruck, dass diese Unterdeckung bald wieder verschwinden werde. "Die hiermit verbundene Inanspruchnahme der Ausgleichsrücklage ist im weiteren Planungsverlauf bereits im Jahr 2020 wieder egalisiert", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Hufschmidt. Zudem, so die einhellige Auffassung der Redner, erforderten besondere Herausforderungen 2017 besondere Anstrengungen.

Fortgesetzt wird das Großprojekt Robert-Jungk-Gesamtschule in Aldekerk. Dieses enorme Bauvorhaben werde nicht nur eine Veränderung im Aldekerker Ortsbild nach sich ziehen, so Hufschmidt. Schon im laufenden Haushaltsjahr wurden für den Schul-Erweiterungsbau 3,7 Millionen Euro bereitgestellt. Die neue Sporthalle wird mit einem Investitionsvolumen von 3,35 Millionen Euro veranschlagt. In den Folgejahren sei noch die alte Hauptschul-Sporthalle zu einem Mehrzweckgebäude umzugestalten. "Dieses beinhaltet eine Mensa und Aula für die Gesamtschule und kann wohl auch als Bürgerhalle für Veranstaltungen genutzt werden", erklärte der CDU-Sprecher.

Über die neue Dreifeld-Halle sagte BVK-Fraktionschef Andreas Vallen, dass sich darauf viele Schüler und Vereine freuen. Erfreulich sei, dass für einen Ersatz-Tartanplatz nahe der Schule 140.000 Euro eingestellt wurden. Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Uwe Priefert ein Beweis dafür, dass Versprechen an die Bürger auch eingehalten werden.

Die zweite große Aufgabe für die Kerkener im nächsten Jahr ist die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen, nachdem die Zentrale Unterbringungseinrichtung Via Stenden geschlossen ist. 64 Flüchtlinge sind nach Auskunft von Bürgermeister Dirk Möcking derzeit untergebracht. Mit kurzfristig aufzunehmenden rund 200 Menschen rechnet die Verwaltung.

In Aldekerk stehen Unterkünfte an der Hubertusstraße und an der Hochstraße bereit, in Winternam in der Alten Schule. In Nieukerk wurden Container am Aermen Düwel und an der Oststraße aufgestellt, die jedoch nur ein Jahr lang genutzt werden sollen. Besser sind jedoch, das kam auch während der Ratssitzung zum Ausdruck, Massiv- und Holzhäuser. In Nieukerk werden am Weinberg und am Grauelsweg voraussichtlich im Herbst 2017 welche bezugsfertig. Hinzu kommen ein Objekt am Slousenweg sowie Mietwohnungen. Die Einstellung eines Hausmeisters beziehungsweise Integrationshelfers beschloss der Rat einstimmig. Ebenso der Einstellung eines Integrationsbeauftragten. Hierbei handelt es sich um einen externen Mitarbeiter mit einem zunächst auf zwei Jahre befristeten Werkvertrag.

Doch ohne die engagierte Hilfe vieler Kerkener, so machten die Redebeiträge deutlich, geht es nicht. Eine der großen Aufgaben werde es sein, "die größtenteils unbegründete Angst in den Köpfen der Menschen zu beseitigen", formulierte Priefert. "Macht man sich klar, das fast 100 Prozent der Flüchtlinge zu uns nach Deutschland kommen, weil wir eine gute und stabile Demokratie haben, weil wir ein funktionierendes Rechtssystem haben und weil die Menschenrechte in unserem Land ein hohes Gut sind, dann sind diese Menschen wohl keine Gefahr für uns." Das sollte jeder der Angst in seinem Kopf mal mitteilen. "Gerade jetzt."

(RP)
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