Straelen Weihnachtsmärchen aufwendig inszeniert

Straelen · Bei "Die drei Männlein im Walde" ist das Publikum in der Bofrost-Halle ganz nahe an den Darstellern dran. Bühnentechnik noch ausgereifter als zuvor - inklusive Wasserfall und beweglichem Sack.

 Lara Kamphuis spielte die Noella und Johnny Murkovic ihren Vater, den Müller Hans.

Lara Kamphuis spielte die Noella und Johnny Murkovic ihren Vater, den Müller Hans.

Foto: Thomas Binn

Mit zwei Aufführungen startete das Märchenteam des Straelener Kulturrings am Sonntag in der Bofrost-Halle in Straelen in das Weihnachtsmärchen "Die drei Männlein im Walde". Rund 1300 Kinder und Erwachsene erlebten eine Aufführung frei nach den Gebrüdern Grimm in kindgerechter Bearbeitung.

Da bewirtschaftet der Müller Hans (Johnny Murkovic) gemeinsam mit seiner fleißigen Tochter Noella (Lara Kamphuis) Mühle und Hof. Eines Tages lernt er die Magierin Liradona (Kiki Badorrek) und deren Tochter Rufina (Maren Heines) kennen. Sie trägt Hans die Ehe an, was dieser zunächst vehement ablehnt: "Ich werde sie heiraten, sobald aus diesem Brunnen ein edler Wein fließt." Das allerdings stellt für die gerissene Liradona kein Problem dar. Als Hans wegen der Hochzeitsvorbereitungen in die Stadt fährt, zwingt sie Noella dazu, sich auf die Suche nach Erdbeeren im Winter zu machen.

Zunächst verzweifelt, findet Noella im Wald Hilfe von der Wasserfee (Hannah Janssen) und den drei lustigen Männlein Karimmel (Geoffrey Janssen), Karammel (Dagmar Gellen) und Karummel (Christian Kempkens). Die geben ihr nicht nur ein Körbchen mit Erdbeeren, sondern ein ganz besonderes Körbchen. Immer wenn Noella eine Erdbeere herausnimmt, findet sie ein Goldstück. Als das die böse Zauberin sieht, schickt sie auch die eigene Tochter los, um ein ebensolches Körbchen zu finden. Und was hat es mit Prinz Heremon (Tobias Velmans) und seinem treuen Diener Gregorius (Anita Mysor) auf sich, die sich auf Brautschau im Wald verirrt haben? In weiteren Rollen waren Rudolf Momm, Sandra Straeten, Thomas Derstappen, Günter Schmitz, Niklas Behrend und einige Statisten zu sehen. Regie und Spielleitung lagen bei Anita Mysor.

Bereits zehn Minuten nach Einlass zeigte sich die Halle voll besetzt. Traditionell stimmte Norbert Kamphuis, Leiter des Märchenteams, die Kinder mit dem Lied "Der Gorilla mit der Sonnenbrille" ein: "Und wenn ihr jetzt noch einen Szenenapplaus gebt, starten wir mit unserem 32. Weihnachtsmärchen ,Die drei Männlein im Walde'."

Besonders beeindruckend war in diesem Jahr die Kulisse, die sich auf die Bühne und die direkte Umgebung davor beschränkte, während in den vergangenen Jahren auch Spielorte im ganzen Saal aufgebaut worden waren. Das hatte damit zu tun, dass sich die Bühne technisch noch ausgereifter zeigte als in der Vergangenheit. Kamphuis erläuterte: "Wir haben eine Reihe von kinetischen Effekten eingebaut. Zum Beispiel einen Sack, der über Schienen ins Haus fährt. Zum ersten Mal haben wir einen Wasserfall und ein Wasserrad, das von echtem Wasser angetrieben wird. Und wir lassen es auf der Bühne schneien."

Witzige und kindgerechte Dialoge, ein extra komponierter Song (von Anita Mysor, gesungen von Janis Mysor) und detailverliebte Kostüme rundeten das Angebot ab. Bei vielen Szenen im Publikumsraum kamen die Zuschauer den Darstellern ganz nahe. Neu war auch, dass das Publikum mitmachen musste. Als sich der Prinz im Wald verirrte, mussten die Gäste mit leuchtenden Strohhalmen den Weg weisen.

Insgesamt finden in dieser Woche zwölf Aufführungen mit 7500 Zuschauern statt. Seit fünf Monaten wird geprobt, ein gigantischer Aufwand: "Das ganze Team ist super. Wir können den Leuten, die sich Tag und Nacht um die Ohren schlagen, nur danken. Wenn die aufhören, schneit es hier nicht mehr."

Soweit ist es aber noch lange nicht. Für 2017 ist bereits das nächste Märchen in Planung. Dann verzaubern "Die drei Federn" die Märchenfans.

(ym)
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