Wachtendonk Weinfest wird zum Besucher-Magneten

Wachtendonk · Neben den vielen Ständen von Händlern oder Winzern lockten köstliche Leckerbissen. Dr. Gabriele Knoll führte die Besucher des nächtlichen Rundgangs zurück ins 15. Jahrhundert. Das war für alle ein besonderes Erlebnis.

 Sie stoßen auf eine gelungene Veranstaltung an (von links): Günther Scholtes, Elvira und Detlev Schielke, Liane und Walter Tewes, Ruth Nieskens (Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft) und Dr. Gabriele M. Knoll (Stadtführerin).

Sie stoßen auf eine gelungene Veranstaltung an (von links): Günther Scholtes, Elvira und Detlev Schielke, Liane und Walter Tewes, Ruth Nieskens (Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft) und Dr. Gabriele M. Knoll (Stadtführerin).

Foto: Thomas Binn

Die Dächer noch in der Abendsonne beleuchtet, zeigte sich der historische Ortskern Wachtendonk beim jährlichen Weinfest im besten Licht. Der Frauenchor "Femmes vocales" aus Dresden begrüßte am Samstagabend die ersten Besucher mit harmonischem, mehrstimmigem Gesang. Nicht nur deutsche Volkslieder stimmten auf ein sehr geselliges Weinfest ein.

Romantische Stimmung kam aber erst mit der Dunkelheit auf, als die denkmalgeschützten Fassaden der beschaulichen Innenstadt bunt angestrahlt wurden. Schmiedeeiserne Feuerstellen säumten die Feldstraße, und die Bewohner schmückten ihre Fensterbänke mit Teelichten. Neben den vielen Ständen von Weinhändlern oder Winzern lockten Gaumenschmäuse jeglicher Art.

Viele Läden in Wachtendonk ließen die Türen an diesem Abend offen und boten Besonderheiten an. Am Stand vom Hotel "Flachs Haus" beispielsweise gab es Spezialitäten aus Ziegenmilch.

Ein außergewöhnliches Erlebnis war die Schauspielführung von Dr. Gabriele Knoll. Im Gewand der Burgherrin von Wachtendonk führte sie die Besucher des nächtlichen Rundgangs zurück ins 15. Jahrhundert. Die freiwillige Feuerwehr gab der Truppe dabei Geleit mit Pechfackeln.

Auf den Spuren der ehemaligen Stadtmauer fiel es nicht schwer, die raueren Lebensumstände des Mittelalters heraufzubeschwören. Und sich glücklich zu schätzen, in Zeiten zu leben, in denen die Ruinen der Mauern nur Anschauungsmaterial vergangener Jahrhunderte sind und die Schützenbruderschaft auf ein Vogelimitat schießt, anstatt Angreifer der Stadt fernzuhalten. Die gut erhaltenen Gebäude in der Innenstadt dienen bestens der Rekonstruierung früherer Lebensumstände.

Die Führung endete an der ebenfalls beleuchteten Burgruine mit einem Gläschen Wein. Es brauchte ein bisschen Fantasie, um die Ruinen der Burg im Geiste wieder wachsen zu lassen. Der Lohn: eine Gänsehaut bei der Vorstellung, im ehemaligen Kerker zu stehen, dessen Eingang nur ein Loch in der Decke war.

Nach den Festlichkeiten am Samstag wurde am Sonntag bei Tageslicht ein Weinfrühschoppen veranstaltet. Beschwipst von den Weinproben fiel es dem einen oder anderen womöglich auch leichter, das Tanzbein zu schwingen. Die Band "Jazz mit Schmackes" hielt, was der Name verspricht, und machte den Frühschoppen zu einem schönen Abschluss des gelungenen Weinfestes. Die Veranstaltung, organisiert von der Werbegemeinschaft "Wir für Wachtendonk", war auch in den Augen der Organisatoren ein voller Erfolg. Zunehmend kommen auch Besucher von außerhalb nach Wachtendonk.

Auf bewundernswerte Art beleuchtet und die Luft gewürzt mit Feuer und Essensgerüchen entwickelt Wachtendonk einen besonderen Charme, der das Weinfest erlebenswert macht.

(hak)
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