Geldern Weiterer Magnet für die City gesucht

Geldern · Die vierköpfige Delegation aus der Herzogstadt ist unter Führung von Bürgermeister Sven Kaiser auf der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München vertreten. Zwei Innenstadt-Projekte stehen dabei im Fokus.

 Für Bürgermeister Sven Kaiser ist "H & M" ein kräftiger Magnet für die Stadt. Im Bild links die Gelderner Delegation auf der Expo in München im Gespräch mit Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und RP-Regionalchef Jürgen Loosen.

Für Bürgermeister Sven Kaiser ist "H & M" ein kräftiger Magnet für die Stadt. Im Bild links die Gelderner Delegation auf der Expo in München im Gespräch mit Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und RP-Regionalchef Jürgen Loosen.

Foto: van Offern (Archiv, oben) / Berns (links)

Die alte Herzogstadt Geldern will ihre Innenstadt zukunftsfähig(er) machen: Mit (mindestens) zwei Großprojekten im Gepäck ist deshalb eine vierköpfige Delegation zur größten europäischen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real nach München gereist. Unter Führung von Bürgermeister Sven Kaiser sind Tim van Hees-Clanzett, Wirtschaftsförderer der Stadt, Paul Düllings als Geschäftsführer der GWS Wohnungsgenossenschaft Geldern und Peter Aengenheister vom Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung in Bayern, um nach möglichen Investoren, Entwicklern oder Interessenten aller Art Ausschau zu halten.

Projekt Nummer eins ist der Parkplatz zwischen Deutscher Bank und Michaelschule der City mit einer Größe von 2700 Quadratmetern. "Die Fläche ist im Eigentum der Stadt. Wir suchen nach Investoren, wobei der obere Teil für Wohnbebauung vorgesehen ist. Im unteren Sektor hätten wir gerne einen Ankermieter, der auch zu einem Magnet werden soll", sagt Bürgermeister Sven Kaiser und hat auch schon eine Vorstellung. "Der Drogeriemarkt Müller wäre meiner Meinung nach ein solcher Magnet".

Wirtschaftsförderer Tim van Hees-Clanzett spricht von "der einzigen großen, zusammenhängenden Fläche in der City, für die wir in München einfach mal den Markt testen wollen, um zu schauen, was möglich und realisierbar ist". Optimal wäre ein "Entwickler, der die Gesamtfläche überplant", denn im Gelderner Innenstadtbereich gebe es zwar viele kleinere Areale, aber eben nur dieses eine 2700 Quadratmeter große Gebiet, das zudem einen direkten Anschluss an die Hartstraße als eine der Haupteinkaufsadern besitze.

Das Thema Innenstadt-Entwicklung hat aktuell aber noch mehr Facetten. Zum Beispiel Edeka: "Es geht los: Im Frühjahr 2018 kommen die Bagger, wir rechnen damit, dass Anfang 2019 alles fertig sein wird", verrät Kaiser und nimmt auch Stellung zum H&M-Gebäude, in dessen 4200 Quadratmeter großen Gelände derzeit noch 2200 Quadratmeter freie Fläche vorhanden sind. Da plant man derzeit dreiteilig: 900 Quadratmeter sollen für einen Einzelhändler zur Verfügung stehen, das restliche Areal sei für "zwei Gelderner Unternehmen, die sich gut ergänzen und eine große Frequenz mit sich bringen werden", vorgesehen, blickt der Erste Bürger nach vorne, nicht ohne zu erwähnen, dass er im Moment "zufrieden ist mit der Entwicklung der Gelderner City, auch wenn es natürlich noch einige Leerstände gibt". Aber: "Das Kapuzinertor wird gut bespielt und H&M ist ein Magnet", urteilt Kaiser.

Geldern: Weiterer Magnet für die City gesucht
Foto: Berns Lothar

Beim Thema Leerstände sind der Stadt natürlich wie jeder anderen Stadt auch die Hände gebunden. "Aber wir versuchen, Kontakt mit den Besitzern aufzunehmen". Was wiederum Paul Düllings ins Spiel bringt: "Da versuchen wir auch, an der einen oder anderen Stelle Einfluss zu nehmen und die Stadt punktuell zu unterstützen", sagt er und weist darauf hin, "dass wir den kurzen Weg zur Hartstraße hergestellt haben". Was ein Lob des Bürgermeisters nach sich zieht: "Die GWS ist ein verlässlicher Partner, der der Stadt weiterhilft". Das gilt auch für das Vorhaben, weiteren, günstigen Wohnraum in Geldern zu schaffen. Düllings erklärt: "Unser Programm sieht vor, etwa 120 neue Wohneinheiten in den nächsten zwei Jahren zu schaffen. Dabei gibt es aber zwei Probleme: Die Investoren und die Handwerker".

Projekt Nummer zwei ist der Nierspark als innenstadtnaher Standort für Wohnen, Dienstleistung und Gewerbe. Das 44 Hektar große Gelände mit Behördenzentrum, Unternehmen, Berufskolleg, Kindertagesstätte und Senioreneinrichtung verfügt im Augenblick noch über etwa 19.000 Quadratmeter Freifläche, für die sich Wirtschaftsförderer Tim van Hees-Clanzett einen Mischbereich mit Familienwohnungen, Dienstleistung und Gewerbe "ohne Konkurrenz zur Innenstadt" vorstellen kann.

Die Bedeutung der Expo Real in Sachen Stadtplanung kommentieren die Gelderner Experten so: "Wir bekommen hier die richtigen Kontakte, können mit Investoren über Ideen sprechen und haben eben viele Einzelhändler in München vor Ort, die wir direkt ansprechen können", sagt Sven Kaiser. Und Paul Düllings ergänzt: "Wichtig ist es einfach, langfristige Kontakte zu knüpfen.

Und die Anwesenheit der Bürgermeister unterstreicht meiner Meinung nach die Bedeutung, die sie der Wirtschaftsförderung beimessen". Tim van Hees-Clanzett knüpft an: "Hier hat man alles zusammen. Man muss keine Einzelgespräche an unterschiedlichsten Orten vereinbaren, in München sind sie alle geballt unter einem Dach".

(RP)
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