Straelen Wind und Sonne liefern Straelens Strom

Straelen · Das Ziel der Stadt Straelen, mittelfristig den Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken, ist erreicht. Nach dem EEG-Jahresbericht für 2015 (Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien) des Netzbetreibers Stadtwerke Krefeld wurden in Straelen rund 139.000 Megawattstunden (MWh) aus Photovoltaik-, Windenergie-, Biomasse- und Deponiegasanlagen eingespeist, während im gleichen Zeitraum der Gesamtverbrauch für Strom in Straelen bei etwa 138.000 MWh lag. Im Straelener Netz wurden somit 1000 Megawattstunden mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt, als in Industrie, Gewerbe, Verwaltung und Privathaushalten verbraucht wurde. Damit hatte selbst der städtische Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte Thomas Linßen nicht gerechnet.

Die Weichen in Richtung erneuerbare Energien hatte die Stadt durch kommunale Anreizprogramme zur Förderung von Photovoltaik in den 90er Jahren gestellt. Ebenso wurden die planerischen Voraussetzungen für den geregelten Ausbau der Windenenergie geschaffen, und zwar durch die Ausweisung von Windvorrangflächen im Straelener Flächennutzungsplan (FNP). Dass bereits 2015 mehr Energie aus erneuerbaren Energien erzeugt werden konnte als in Straelen verbraucht wurde, war dennoch überraschend. "Zu dieser kleinen Energiewende haben viele Straelener beigetragen, seien es Eigenheimbesitzer oder Unternehmer mit ihren Photovoltaikanlagen, Investoren in Windenergieanlagen oder die genossenschaftlich Beteiligten an Bürgeranlagen", fasst Linßen den unverhofft schnellen Erfolg zusammen. "In den nächsten Jahren ist mit einem deutlichen Anstieg der Produktion erneuerbaren Stroms in Straelen zu rechnen."

Die jüngste Änderung des FNP Straelen ermöglicht den zusätzlichen Bau von Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 23 Megawatt (MW). Damit wird in den kommenden Jahren die gesamte EEG-Anlagenleistung von derzeit etwa 60 MW auf 83 MW ansteigen. Vier Windanlagen sind im Bau, weitere vier sind beantragt. In einem nächsten Schritt sind Optionen zur sinnvollen Verwendung und Speicherung der Überschüsse aus erneuerbaren Energien vor Ort geplant. Dies könnten Windstrom für Elektrofahrzeuge sein oder der Prozess "Power to Gas", der zur Herstellung von Methangas genutzt wird und damit der Verwendung im Wärmesektor dient.

(RP)
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