Mrs. Greenbird "Wir vertreten den Niederrhein beim ESC"

Geldern · Der ehemalige Issumer Steffen Brückner und Partnerin Sarah Nücken sind am 5. März beim Vorentscheid in Hannover dabei.

Mrs. Greenbird ist beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest dabei. Was können die Issumer, die Leute aus der alten Heimat, tun?

Brückner Wir können die Rückendeckung des linken Niederrheins noch gut gebrauchen. Am Donnerstag, 5. März, wird der Vorentscheid ab 20.15 Uhr live im Fernsehen zu sehen sein. Die Zuschauer können für uns per Telefon und SMS abstimmen.

Was ist der Lohn dafür?

Brückner Sollten wir den Vorentschied beim ESC gewinnen, stelle ich mich in Issum auf den Marktplatz hin und spiele unplugged, oder bei Frau Rauchmann an der Tanksäule. Das wäre doch ein Deal. Konzert an der Tankstelle, unplugged.

Ganz ehrlich, welche Chancen rechnet Ihr Euch beim Vorentscheid des ESC aus?

Brückner Klar sind da auch Künstler dabei, die aktuell einen guten Run haben. Ich glaube Alexa Feser ist gerade überall präsent. Aber Angstgegner oder das Gefühl von Gegnern gibt es nicht.

Warum?

Brückner Das sind doch alles Musiker. Wir bedienen ganz unterschiedliche Musikrichtungen, die zu vergleichen wäre wie das sprichwörtliche Äpfel mit Birnen vergleichen. Das geht nicht.

Wie geht Ihr also Euren Auftritt in Hannover an?

Brückner Wir freuen uns auf lustige Tage in Hannover und konzentrieren uns auf das, was wir können. Wir sind selber große ESC-Fans. Wir werden für unsere Fans auf jeden Fall das Beste geben, wie immer. Im Moment, wo wir uns mit anderen vergleichen würden, würde die Performance darunter leiden.

Ihr tretet mit Eurer aktuellen Single-Auskopplung "Shine, Shine, Shine" an. Warum habt Ihr genau den gewählt? Auf dem Album sind doch viele andere gute Songs.

Brückner Das ist eine Mischkalkulation. Zum einen haben wir "Shine, Shine, Shine" ausgesucht, weil wir den Song richtig gut finden. Außerdem sollte er auch möglichst radiotauglich klingen. Das dritte Kriterium war, dass wir einen Song brauchten, der sich auf drei Minuten kürzen lässt. Länger darf der Song beim Vorentscheid nicht sein. Und ein Lied wie "Dark Horses" lässt sich nicht auf drei Minuten kürzen, ohne das die Stimmung in die Wurst geht.

Wovon handelt "Shine, Shine, Shine" eigentlich?

Brückner Es geht darum, sich für wertvoll zu achten und sich nicht zu verstecken aus Angst zu versagen. Der Song ist ein Gute-Laune-Lied mit einer positiven Botschaft. Ich glaube, die Leute können ein bisschen positive Energie gebrauchen.

Und Ihr? Was macht Eure aktuelle Tour? Nicht alle Konzerte sind ausverkauft.

Brückner Da kann auf jeden Fall noch was kommen. Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben, was den Kartenverkauf betrifft. Aber es wäre utopisch gewesen, zu glauben, dass wir einfach an den Erfolg des ersten Albums anschließen können.

Sondern?

Brückner Das Wichtigste ist: Wir sind eine Live-Band und haben Bock zu spielen. Wir spielen für jeden gleich, egal wie viele Leute vor uns stehen. Alle Vollzeitmusiker haben uns bestätigt: In der Musikbranche gibt es Wellenbewegungen, es geht mal auf und mal ab. Das darf uns nicht entmutigen. Das Letzte, woran wir denken, ist aufgeben.

Leider ist das Konzert in Wesel abgesagt worden. Was ist da passiert?

Brückner Das ist eine sehr traurige Angelegenheit. Der lokale Veranstalter hat Insolvenz angemeldet, da mussten wir die Reißleine ziehen. Die Tickets aus dem Vorverkauf können zurückgegeben werden. Wir haben extra versucht, einen Veranstaltungsort zu finden, der in der Nähe der Heimat ist. Auch wenn ich schon zehn Jahre in Köln lebe, so zähle ich mich immer noch zu den Niederrheinern. Beim ESC-Vorentscheid werden wir den Niederrhein repräsentieren.

Wesel also nicht, kommt Ihr mit Eurer Tour noch in die Nähe?

Brückner Ja, wir spielen zum Beispiel am 29. April in Essen. Das nächste ist dann einen Tag später in Köln. Das ist gleichzeitig Tourabschluss. Das wird noch einmal eine Riesensause und wir werden alle Register ziehen. Ein Oberknaller wäre eigentlich mal ein Konzert auf dem Vogt-von-Belle-Platz. Open Air, das würde ich unheimlich gerne mal machen.

DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA.

(bimo)
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