Gelderland Wo Geld und Ideen zusammenfinden

Gelderland · RP-Serie 50 Jahre Caritas: Vor zehn Jahren wurde die Sankt-Martinus-Stiftung gegründet. Sie bemüht sich darum, für soziale Projekte im südlichen Teil des Kreises Kleve die Finanzierung zu sichern. Gerrit Hermans ist der Vermittler.

 Gerrit Hermans ist Ansprechpartner für die Sankt-Martinus-Stiftung.

Gerrit Hermans ist Ansprechpartner für die Sankt-Martinus-Stiftung.

Foto: Gerhard seybert

Da gab es eine Ferienfreizeit für Menschen mit Behinderung, da gab es den Projekttag "Starke Mädchen stärken", und auch ein interkulturelles Frauenfest wurde durchgeführt. Das sind nur einige Veranstaltungen, die von der Sankt-Martinus-Stiftung in den vergangenen Jahren gefördert wurden. Unter der Schirmherrschaft des damaligen Weihbischofs Heinrich Janssen nahm die Stiftung 2007 ihre Arbeit auf. Menschen im Südkreis Kleve unbürokratisch helfen, Not lindern und soziales Miteinander stärken - das sind die Aufgaben dieser Organisation, für die Gerrit Hermans innerhalb des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer als "Fundraiser" fungiert.

"Ich bin in einer Vermittlerrolle", sagt der 37-Jährige, der im Caritas-Centrum Geldern am Südwall 52 zu finden ist. Er ist Ansprechpartner sowohl für Spender und Stifter als auch für Projektträger. "Sofern sie im Südkreis ansässig sind, können sich alle mit ihren Vorhaben hier bewerben", betont Hermans. Und wer mit seinem Geld gerne etwas unterstützen möchte, aber nicht recht weiß, was, ist bei der Sankt-Martinus-Stiftung ebenfalls an der richtigen Adresse. Die kennt garantiert eine Gruppe, die finanzielle Hilfe gut gebrauchen kann.

Eins steht fest: An sozialem Engagement und guten Ideen fehlt es nicht zwischen Weeze und Wachtendonk. Mehr als 50 Projekte hat die Stiftung bisher gefördert mit einer Summe von insgesamt rund 50.000 Euro. Verschiedenste Zielgruppen kamen in den Genuss: Kinder, Flüchtlinge, behinderte Menschen; es gab generationenübergreifende Aktionen, zum Beispiel im Katharinenhaus Winnekendonk, und Zirkusprojekte an Schulen, um nur einige Beispiele zu nennen. "Die Nachfrage ist relativ konstant", weiß Hermans.

Unbürokratisch will die Hilfe der Stiftung sein, ohne ausufernde und komplizierte Prozeduren. Auf einem anderthalbseitigen Antragsformular muss neben den Kontaktdaten das Vorhaben skizziert werden. "Meistens trete ich im Vorfeld an die Projektträger heran und hake nach", deutet Hermans etwaige Hilfestellungen an.

Immer im Sommer stellt Hermans dem siebenköpfigen Kuratorium der Stiftung die für eine Förderung in Frage kommenden Kandidaten vor. Im Oktober fällt das Gremium die Entscheidung. Diejenigen, die zum Zuge kommen, erreicht der Bewilligungsbescheid so um St. Martin herum. Eine schöne Bescherung zum Ehrentag des Heiligen.

Übers Jahr lassen sich Anträge beim Bildungsfonds stellen, mit dem die Sankt-Martinus-Stiftung besonders Kindern und Jugendlichen die Chance auf ein gutes Leben geben möchte. "Hier fördern wir aktuell ein Musikprojekt am Offenen Ganztag in Kevelaer", berichtet Hermans. Vom Bildungsfonds gibt es pro Projekt maximal 300 Euro.

Als "Stiftung mit unmittelbarem Bezug zur Region und den Menschen vor Ort" begreift sich die Organisation. Aus dem Kapital ließen sich laut Hermans die Anträge bisher gut bedienen. Wer so große Summen braucht, dass es das Leistungsvermögen der Stiftung überschreitet, der wird von Geldern aus auch an andere mögliche Förderer weiter verwiesen.

Einmal im Jahr, auch nahe St. Martin, kommt es zum Stiftertreffen. Dabei geht es um den Austausch. Was passiert mit meinen Geldern? Diese Frage wird dabei behandelt. Oder: Welches Engagement bietet sich für künftige Förderung an? Durchaus möglich, dass ein Projektträger mehrmals unterstützt wird.

Unterstützen kann man auch die Sankt-Martinus-Stiftung. Etwa durch Einzahlung auf eines der Spendenkonten, durch eine Mitgliedschaft in der Stiftung ab einer einmaligen Spende von 250 Euro oder durch das Gründen einer Spendergemeinschaft, zum Beispiel mit Kollegen, Vereinsmitgliedern oder Klassenkameraden. Auch die Bitte um Spenden anstelle Kränzen und Blumen bei Beisetzungen ist möglich. Der Kontakt zur Sankt-Martinus-Stiftung ist möglich über Gerrit Hermans, Telefon 02831 9102327, E-Mail hermans@caritas-geldern.de. Weiteres online unter www.sankt-martinus-stiftung.de.

(RP)
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