Geldern Wolfgang Spreen wirbt im Weizenfeld

Geldern · Der Kreis Kleve ist überall schön grün, deshalb soll ein Geheimnis bleiben, wo der Hintergrund zum Wahlplakat des CDU-Kandidaten für die Landratswahl entstand. Riesiges Banner prangt jetzt in Kleve.

 Die Führungsmannschaft der Kreis-CDU mit dem Landratskandidaten Wolfgang Spreen in ihrer Mitte.

Die Führungsmannschaft der Kreis-CDU mit dem Landratskandidaten Wolfgang Spreen in ihrer Mitte.

Foto: Evers

Die Frage, wo die Kreisgeschäftsstelle der CDU ist, dürfte in den kommenden Wochen jeder Klever beantworten können: dort, wo das riesige Banner mit dem Foto von Landrat Wolfgang Spreen hängt. Autofahrer, Radler und Fußgänger an der Lindenallee kommen nicht umhin, es zu beachten. Gestern präsentierten Spreen, der zur Wiederwahl ansteht, Dr. Günther Bergmann als CDU-Landtagsabgeordneter des Kreises Kleve, Ulrike Ulrich als Fraktionsvorsitzende der Kreis-CDU und CDU-Kreisgeschäftsführer Manfred Lorenz das Großplakat zum offiziellen Wahlkampfauftakt. Mitarbeiter einer Fachfirma hängten es an der Fassade Lindenallee 49 auf und entrollten es vor den Kameras der Fotografen. Bis zum 13. September soll es möglichst viele Wahlberechtigte im Kreis daran erinnern, ihr Kreuzchen an der "richtigen" Stelle zu machen.

Spreen selbst gab sich gestern zurückhaltend - die offizielle Themen-Pressekonferenz folge ja noch - und bescheiden. "Ich gehe in diese Phase mit großer Ernsthaftigkeit", versicherte der Amtsinhaber. Wenn Gesprächspartner zu ihm sagten, für ihn sei der Ausgang der Wahl doch jetzt schon klar, wiegele er ab: "Alle fangen bei Null an, niemand geht mit bereits gesammelten Stimmen ins Rennen." Wie er die Chancen der Mitbewerber von SPD, FDP, Grünen und Linken sieht, dazu wollte sich der Amtsinhaber gestern nicht äußern.

Das riesige Plakat, von der Weezer Firma "Vertical Vision" hergestellt, zeigt einen grauhaarigen Herrn mittleren Alters in Jackett und Hemd in seriösen Blautönen, dazu trägt er eine rötliche Krawatte und lächelt zurückhaltend. Der Mann steht scheinbar in einem Weizenfeld - was nicht ganz der Wahrheit entspricht. "Es handelt sich um eine Studioaufnahme", gibt Spreen zu. Der grüne Hintergrund sei dazu montiert. "Wo genau das Bild entstanden ist, sage ich ihnen nicht", erklärte der Landrat, der sich vermutlich nicht nachsagen lassen will, lieber in einem Klever, als in einem Gelderner oder Emmericher Getreidefeld zu posieren.

Was sieht der Kandidat selbst auf dem Banner? "Ich sehe mich selbst, den Landratskandidaten der CDU", sagt Spreen. Er halte das Foto für gut getroffen - so sehe er aus, "so bin ich". Schon mehrfach im Laufe der vergangenen 14 Jahre hat sich der 60-Jährige auf Plakaten gesehen, ist, seit er erstmals vom Kreisdirektor zum Landrat aufstieg, darüber älter und grauer geworden. Auch gereift? Nachdenklicher? Gelassener? "Ach, ich weiß nicht, ich habe natürlich meine Erfahrungen gemacht, viel erlebt, sicherlich auch einiges gelernt."

Klar, dass er für alle Menschen im Kreis zuständig sein wolle, nicht nur für diejenigen, die meistens oder immer CDU wählen. Bekanntlich ist die Region nicht mehr ganz so "schwarz" wie früher. "Aber es ist wichtig, dass man sich mit seiner Partei einig weiß, damit wichtige Themen auch Mehrheiten finden." Die eigentliche Leistungsbilanz werde er erst demnächst aufstellen.

Manfred Lorenz und Günther Bergmann sind sicher, dass der Wahlkampf in den Kommunen, von denen die meisten ja auch noch einen Bürgermeister zu wählen haben, gut verankert ist.

Die Parteifreunde vor Ort samt Junger Union stünden parat und fingen jetzt mit dem Plakatieren an. Der Landrat werde, schmunzelt Bergmann, "entlang der B 9 von Süd bis Nord" und an vielen weiteren ins Auge fallenden Stellen zu sehen sein.

(RP)
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