Kerken Zehn Jahre für die Meeresfrüchte-Fans

Kerken · Die Familie Brand startete vor zehn Jahren mit einer Fischbude und zwei Stehtischen. Heute ist Brand's Vistro in Rahm mit 70 Sitzplätzen und Wintergarten beliebtes Ziel für Freunde von Leckerbissen aus der Tiefe des Meeres.

 Etwa sechs Kilogramm bringt der Lachs auf die Waage, den Carolin und Philipp Brand hier präsentieren.

Etwa sechs Kilogramm bringt der Lachs auf die Waage, den Carolin und Philipp Brand hier präsentieren.

Foto: Gerhard Seybert

Wenn richtig viel Betrieb war, legen Philipp Brand und seine 15 Mitarbeiter nach Feierabend die brennenden Füße hoch. "Das fühlt sich an wie die wohlige Entspannung, wenn eine Fußballmannschaft ein Spiel gewonnen hat", vergleicht er. Mit dem Unterschied, dass das Team nicht kickt, sondern in Brand's Vistro frischen Fisch serviert und außer Haus verkauft.

Die Eltern Ulrike und Josef Brand hatten vor einem Jahrzehnt in der Kerkener Ortschaft mit einer Fischbude und zwei Stehtischen begonnen. "Die Leute kamen damals zum Muschelessen", beschreibt der 32-Jährige die inzwischen fast nahezu ganzjährige Saison (außer Mai/Juni). Sehr bald musste die angrenzende Garage zum Verkauf mitgenutzt werden, weitere Sitzplätze wurden eingerichtet. "Die Gäste kommen hierher, um unseren frischen Fisch zu genießen. Ganz ohne Schnickschnack. Dunkelblaue, herabhängende Schirme kaschieren die noch hohen Decken der Halle. Wir haben Holzboden eingezogen", erklärte Philipp Brand, dass inzwischen 70 Sitzplätze innen und im Sommer noch einmal so viele im Biergarten ab dienstags belegt sind. Im Februar entschied er sich, zusätzlich sonntags die Pforten zu öffnen.

Der Geschäftsführer das Restaurants und Fischhandels hört immer wieder hin, warum die Gäste kommen. "Wir sind die erste Station auf deutschem Boden, die die Kühltrucks mit Ware direkt von Nordhollands größter Fischversteigerung in Ijmuiden aus beliefern. Keine weiten Vertriebswege. In Spitzenzeiten füllen wir für den Großhandel und Eigenbedarf bis zu sechsmal pro Woche unsere Kühlhäuser und Container auf. Bis zu 40 Tonnen Frischfisch. Neben unserem Standort gibt es noch zwei mobile Stände, in denen bis zu 1500 Backfische pro Woche über die Theke gereicht werden. Rund 100 bis 150 Liter Fischsuppe geben wir in der Woche aus. Diese Nachfrage hatte sich nach meinem Auftritt in einer Kochsendung verdreifacht."

Direkt aus dem Kühlhaus landet die Frischware im gecrashten Eis der Verkaufstheke. "Seelachs, Rotbarsch, Kabeljau, Skrei aus Norwegen, Steinbutt, Thunfisch in Sushi-Qualität", zählt der Fachmann auf, was die Gourmets aktuell mitnehmen - oder frisch zubereitet bekommen. "Sie akzeptieren es, wenn mal die eine oder andere Sorte nicht mehr vorrätig ist. Ausverkauft ist ja auch ein Zeichen von Frische, denn keine Ware liegt bei mir länger als 36 Stunden", so der Jungunternehmer, der eigentlich einen kaufmännischen Beruf erlernt hatte. "Handel mit Fisch, das war für meine Eltern und jetzt für mich Herzenssache", begründet er heute seine Entscheidung, das Lebenswerk der Eltern fortzuführen. Mit immer neuen Impulsen.

Die jüngste Idee: Im Biergarten möchte er es im Sommer mit Fisch vom Steckergrill versuchen: "Langsames garen. Makrele, Wolfsbarsch oder Dorade würden sich gut eignen", plant er schon die nächsten Schritte.

(mk)
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