Straelen Zwei Wochen viel Erholung und Spaß

Straelen · Kinder aus Tschernobyl verbrachten zwei Wochen bei Gastfamilien in Straelen. Auf dem Programm standen auch Planwagentouren, Rundflüge über den Niederrhein und ein Besuch im Wunderland.

 Den Abschlusstag bei der Familie Küppers in Straelen nutzten die Jungen aus Tschernobyl, um im Garten mit dem Ball zu toben.

Den Abschlusstag bei der Familie Küppers in Straelen nutzten die Jungen aus Tschernobyl, um im Garten mit dem Ball zu toben.

Foto: Gerhard Seybert

Es ist Samstagnachmittag, im Haus von Maria und Wolfgang Küppers findet eine Abschlussfeier in gemütlicher Atmosphäre statt. Während der vergangenen zwei Wochen stand nämlich Erholung mit vollem Programm bei fünf Jungen aus der Region um Tschernobyl auf dem Plan.

Die Erholungsmaßnahme am Niederrhein, die bereits mehrmals krebskranken Kindern aus Tschernobyl ermöglicht wurde, neigte sich am vergangenen Wochenende dem Ende entgegen. Für die Jungen war von den Veranstaltern für die vergangenen 14 Tage ein abwechslungsreiches Angebot vorbereitet worden. Zwei Wochen lang standen Planwagentouren durch die Straelener Umgebung, Rundflüge über den Niederrhein in Cessnas, ein Besuch im Wunderland Kalkar und sogar eine Tagestour nach Köln und Bonn auf dem Programm.

Möglich gemacht wurde die Erholungsmaßnahme von Winfried Claßen, der die Privatinitiative zu Gunsten krebskranker Tschernobyl-kinder 1999 ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit zahlreichen Helfern und Sponsoren lädt er regelmäßig Kinder, die bereits einen Krankenhausaufenthalt oder gar eine Chemotheraphie hinter sich haben, mit einem Elternteil und einem Dolmetscher an den Niederrhein ein.

Unterkunft finden die Eingeladenen bei Gastfamilien, die Claßen jedes Jahr immer wieder unterstützen. Auch Wolfgang Küppers und seine Frau öffnen ihre Türen für die Kinder. "Wir haben bereits mehrmals ein Kind aus Weißrussland zu Gast gehabt", berichtet Wolfgang Küppers begeistert, und fügt hinzu, dass die Lösung mit Kind, Mutter und Dolmetscher unter einem Dach optimal sei. "Sonst war das mit der Kommunikation immer etwas schwierig".

Während die Jungs Nazar, Wladimir, Maxim und Jaroslaw, alle sechs oder sieben Jahre alt, im Garten toben und Fußball spielen, zieht der siebenjährige Nikita ein persönliches Fazit seines Aufenthaltes in Straelen. Es habe ihm gut gefallen. "Am besten haben mir der Besuch im Ferienpark, die Motorräder und die Flugzeuge gefallen."

Nikitas Dolmetscherin, Katja Awinawa, 23, seit zwei Jahren dabei, kann Nikitas Begeisterung verstehen. Als Kind durfte sie auch nach Deutschland zum Erholungsurlaub. Und doch ist es immer etwas Besonderes, wenn ein Kind "zu Winnie ins Wunder- und Märchenland" darf. Zuhause in Weißrussland weiß man nämlich das außergewöhnliche und vielseitige Programm, das Claßen jährlich auf die Beine stellt, sehr zu schätzen. Bekannt ist auch, dass den Teilnehmern immer genügend Zeit bleibt, auch mal für sich einkaufen zu gehen, denn "Einkaufen ist dann immer das Schönste", lacht Claßen.

Für Claßen heißt es jetzt, nach der Abreise der Kinder, erst einmal die vielen Fotos sortieren und auswählen, denn "jeder bekommt ein Fotoalbum mit hundert Bildern von dem gesamten Aufenthalt zur Erinnerung an die ganzen Ausflüge". Und wenn das erledigt ist, dürfte es auch schon bald Zeit für die Planung der Erholungsfahrt für Kinder aus der Umgebung von Tschernobyl für 2015 sein.

(akla)
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