Goch/Weeze 16,5-Tonnen-Brücke schwebt ans Niersufer

Goch/Weeze · Die Sanierung des Bauwerks in der Nähe des Tierparks Weeze hat begonnen. Zwei weitere Brücken folgen noch.

 Ein imposantes Bild: Der große Kran hob die Brücke in einem Stück von der Niers an das Ufer. Hier soll sie jetzt saniert werden.

Ein imposantes Bild: Der große Kran hob die Brücke in einem Stück von der Niers an das Ufer. Hier soll sie jetzt saniert werden.

Foto: Gemeinde Weeze

Das Gewicht der Brücke über die Niers konnte bislang nur geschätzt werden. Seit Donnerstag haben es die Verantwortlichen der Gemeinde Weeze amtlich, dass das Bauwerk genau 16,5 Tonnen wiegt. Der Kran, der die Brücke in die Höhe hob, ist nämlich auch mit einer Waage ausgerüstet und konnte so die Daten liefern.

Mit der aufwändigen Aktion ist die Sanierung der Brücke am Gesseltweg gestartet worden. Bereits am Morgen hatte sich der große Kranwagen am Ufer platziert. Der Boden war dafür extra mit Stahlplatten ausgelegt worden, damit das schwere Gerät auch sicher steht. Größte Arbeit sei gewesen, die Konstruktion vom Gleitlager zu lösen, an dem sie am Ufer befestigt war. Danach hob der Kran die Brücke ganz langsam an. Sie schwebte am Haken dann gewissermaßen ans Ufer, wo das tonnenschwere Bauwerk wieder heruntergelassen wurde. Hier soll es jetzt stehen bleiben und an Ort und Stelle repariert werden.

Die Brücke stammt bereits aus dem Jahr 1985 und ist inzwischen in die Jahre gekommen. Bei der routinemäßigen Brückenprüfung waren Mängel aufgefallen. Es bestand zwar keine akute Einsturzgefahr, aber es war klar, dass das Bauwerk überarbeitet werden muss. Das soll jetzt passieren, wie Peter Smits von der Gemeinde Weeze erläutert. "Die eigentliche Konstruktion bleibt erhalten, allerdings werden alle Laufbohlen ausgetauscht", berichtet er. Immerhin 84.000 Euro betragen die Kosten für die Reparatur.

Die Brücke besteht komplett aus Holz, daran soll sich nichts ändern. Verwendet wurde Bongossiholz, das besonders widerstandsfähig ist. Es wird daher auch "Ironwood" (Eisenholz) genannt. "Nur deshalb hat die Brücke hier überhaupt so lange gehalten", erläutert Smits. Ausgetauscht wird auch das Geländer der Brücke. Bislang ist es einen Meter hoch, die Bestimmungen verlangen allerdings, dass es künftig 30 Zentimeter höher sein muss.

Etwa zwei bis drei Wochen werden die aufwändigen Arbeiten an der Brücke dauern. Den Auftrag hat die Firma Moll und Bruns aus Weeze übernommen.

Während der Arbeiten ist die Niers in dem Bereich natürlich nicht passierbar. Der direkte Weg vom Schloss Wissen zum Tierpark sei davon allerdings nicht betroffen. Mit diversen Infotafeln macht die Gemeinde die Passanten darauf aufmerksam, dass der Weg über die Niers am Gesseltweg jetzt erst einmal gesperrt ist.

Die Brücke hier ist das einzige Holzbauwerk über die Niers in dem Bereich. Zwei weitere Holzbrücken in der Nähe müssen allerdings auch noch saniert werden. Es handelt sich dabei um eine Brücke über den Niers-Altarm sowie über die Kervenheimer Mühlenfleuth. Diese Arbeiten sollen beginnen, wenn die "große Brücke" wieder an ihrem Platz ist. Auch hier kommen Kosten von jeweils rund 43.000 Euro auf die Gemeinde Weeze zu.

Allerdings ist die Sanierung hier weniger aufwändig. Es muss kein Kran zum Einsatz kommen. Die Brücken können an Ort und Stelle saniert werden, auch weil die Flüsse dort nicht so breit und tief sind. Allerdings hatten die Verantwortlichen vergeblich auf Frost gehofft. "Dann hätte man dort besser mit dem Minibagger arbeiten können", sagt Smits. Aber da angesichts der milden Witterung kaum noch mit Frost zu rechnen sei, müsste man die Sanierung eben so in Angriff nehmen. Alle Arbeiten sollen vor den Osterferien abgeschlossen sein. Dann sollen die Brücken am Tierpark wieder passierbar sein.

(RP)
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