Uedem Agatha-Schützen aus Uedem feiern 400-jähriges Bestehen

Uedem · In diesem Jahr feiert die Agathabruderschaft ihr 400jähriges Bestehen. Grund genug, einmal einen Blick in die Historie zu werfen: Die Schützenbruderschaften sind im späten Mittelalter entstanden.

Die Agathabruderschaft in Uedem muss 1615 schon bestanden haben, denn diese Jahreszahl steht auf der Schatulle, die das Bruderschaftssilber birgt. Vermutlich haben sich im Jahre 1615 Männer aus Uedem zu einer Bruderschaft zusammengeschlossen, als die bisherige Herrschaft der Klever katholischen Herzöge durch die evangelische Brandenburgische Herrschaft im Jahr 1614 abgelöst wurde. Sie haben dann wohl dem seit 1462 bestehenden Agathakloster in Uedem Schutz zugesagt.

Leider sind die Unterlagen aus der Gemeinde Uedem vor dem 1. Weltkrieg nicht mehr vorhanden, so dass es keine genauen Angaben über den Verein gibt. Bekannt ist lediglich, dass beim Kirchenneubau der Laurentiuskirche im Jahr 1889 auch die St.-Agathabruderschaft ein Kirchenfenster spendete.

Erst im Jahr 1923 beginnen die internen Aufzeichnungen der Agathabruderschaft, nach denen mit Johann Bruckwilder das älteste Mitglied bereits 1873 eingetreten war. Die Bruderschaft feierte 1923 wieder das erste Patronatsfest nach dem 1. Weltkrieg Anfang Februar. In den 20er Jahren gab es einen großen Zulauf, die Mitgliederzahl stieg über 200. Sie wurden damals von den Majoren Joseph Thissen, Hermann Straaten und den Capitänen Anton Evers, Gerhard van Haag und Heinrich Martens geleitet.

Regelmäßig fanden das Patronatsfest, die Teilnahme an der Fronleichsnamprozession, Wallfahrt zur Trösterin der Betrübten in Kevelaer und das vierzigstündige ewige Gebet statt. Im Jahr 1925 wurde das im ersten Weltkrieg ausgefallene Jubiläum 300 Jahre nachgeholt. 1928 wurde im Auftrag der Agathabruderschaft ein Segensaltar für Fronleichnam vom Schreinermeister Gerd van Aaken gebaut. 1934 führte die Agathabruderschaft den Schützenhut ein und hielt Schießübungen im Kleinkaliber ab. Der Verein feierte bis 1940 jedes Jahr sein Patronatsfest. Die Mitgliederzahl sank jedoch.

Nach den Schrecken des Krieges hatte der Verein seine Tätigkeit bereits 1946 wieder aufgenommen. In den 50er und 60er Jahren lag die Mitgliederzahl bei etwa 160. 1950 fand das erste Königsschießen der drei Uedemer Bruderschaften statt. 1965 feierte die Agathabruderschaft an einem Wochenende ihr 350-jähriges Bestehen. Schirmherr war der Kreisdirektor van den Brock. Im Jahr 1970 teilten dann die Liebfrauen- und nachher die Annabruderschaft mit, dass diese Vereine nicht mehr am Königschießen teilnehmen und nur noch im kirchlichen Bereich aktiv sind. In der Chronik der Agathabruderschaft ist danach der Austritt vieler Mitglieder vermerkt. Im Jahr 1972 gab es noch 82 Mitglieder. Nach einigen Jahren organisierte die Agathabruderschaft ab 1976 ein Königsschießen nur ihrer Mitglieder.

Derzeit ist Günter Domeyer Schützenkönig der Agathabruderschaft.

Die nächsten anstehenden Termine im Jubeljahr sind die Bundesjungschützentage in Bösel an diesem Wochenende sowie natürlich die Inthronisierung des neuen Königs/der neuen Königin im Festzelt Uedem am Sonntag, 18. Oktober.

(RP)
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