Goch Astra könnte zum Kindergarten werden

Goch · Im kommenden Kindergartenjahr fehlen nach momentanen Berechnungen ungefähr 100 Plätze für Kinder über drei Jahre. Die Stadt Goch schlägt daher vor, vier neue Gruppen im Jugendzentrum Astra einzurichten.

 Weil dringend Gruppen für Kinder gebraucht werden, gibt es die Überlegung, Kindergartenplätze im Jugendzentrum Astra einzurichten.

Weil dringend Gruppen für Kinder gebraucht werden, gibt es die Überlegung, Kindergartenplätze im Jugendzentrum Astra einzurichten.

Foto: Stadt Goch

Es ist eine Entwicklung, die aus Sicht einer Kommune erst einmal erfreulich sind: Im kommenden Kindergartenjahr wollen besonders viele Eltern einen Platz für ihren Sprössling in einer Einrichtung. Während in anderen Städten Gruppen geschlossen werden, weil Kinder fehlen, muss Goch jetzt darüber nachdenken, wo die vielen Knirpse untergebracht werden. Nach den momentanen Prognosen würden aktuell rund 100 Kinder keinen Platz bekommen. Das war Anlass für eine Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses, da die Zeit drängt. Bis Mitte März müssen die aktuellen Zahlen an das Landesjugendamt gemeldet sein. Bis dahin muss feststehen, wie Goch konkret mit den langen Wartelisten umgeht.

Im Ausschuss stellt die Verwaltung ein erstes Konzept vor, über das die Politik jetzt beraten soll. Die Verwaltung schlägt vor, das Jugendzentrum Astra an der Pfalzdorfer Straße zur Kindertagesstätte umzubauen. Hier könnten bis zu vier Kindergarten-Gruppen entstehen. Eine weitere Gruppe, so der Vorschlag, könnte beim St Martinus Kindergarten in Pfalzdorf angegliedert werden. Die Trägerschaft für die Gruppen im Astra könnten der Martin-Franz-Stiftung angeboten werden, so der Vorschlag der Verwaltung. "Uns ist es wichtig, ein Signal aus der Politik zu bekommen, in welche Richtung die Planungen gehen sollen", erläutert Stadtsprecher Thorsten Matenaers, erst dann würde es konkret an die Umsetzung gehen. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie Jugendarbeit in Goch noch möglich ist, wenn das Astra quasi zum Kindergarten wird. "Hier werden wir sicher die Frage klären, was kann weiterhin stattfinden, was kann doppelt genutzt werden. Auf jeden Fall soll es auch in Zukunft ein ansprechendes Angebot für Jugendliche in Goch geben", sagt Matenaers. Für das Astra-Gebäude spricht, dass es im städtischen Besitz ist. Für eine Kommune mit klammer Haushaltslage ein wichtiges Argument. Denn nach ersten Kalkulationen würde der Neubau eines Kindergartens mit drei Gruppen rund 1,6 Millionen Euro kosten.

Für das Astra spreche zudem die Lage. Es liegt in Nachbarschaft zum ehemaligen Kasernengelände. Dort entsteht bekanntlich jetzt ein großes Baugebiet. "Es ist zu erwarten, dass dort viele junge Familien mit Kindern zuziehen, dann wäre es ideal, einen Kindergarten direkt in der Nähe zu haben", so Matenaers. Vier Gruppen könnten im Astra entstehen, die vor allem den Bedarf aus dem Bereich Stadtmitte decken könnten.

Für Pfalzdorf wäre eine neue Gruppe nötig, so die Prognosen. Dazu wird vorgeschlagen den St.- Martinus-Kindergarten um eine Gruppe zu vergrößern. Denkbar sei, einen geplanten neuen Anbau am Kindergarten dafür zu nutzen. Alternativen wären auch Pfarrhaus und Pfarrheim. Andere Variante wäre, Klassenräume in der auslaufenden Hauptschule in Pfalzdorf zu nutzen. "Es geht darum, einen Mehrbedarf für die nächsten zwei Jahre aufzufangen. Danach werden die Zahlen wohl wieder sinken", erläutert Matenaers.

(RP)
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