Goch Auf dem Weg zum "Zorghotel"

Goch · Eine mehrköpfige Gruppe hat sich auf Graefenthal zusammengesetzt, um Pläne für das laufende Jahr zu erstellen. Heraus kam eine Vielzahl Veranstaltungen, den Anfang macht ein Seniorencafé für Demenzkranke.

goch-asperden Es gibt Nachwuchs auf Graefenthal. Oder vielmehr Zuwachs. Wo der Flyer in den Vorjahren noch mit drei doppelseitig bedruckten Veranstaltungshinweisen auskam, sind es im Jahr 2011 schon deren fünf. Dabei geht es vom "Running Diner" über Trauerbegleiterseminare und Landpartien bis hin zu Römer- und Ritter- und "Fantasy"-Wochenenden. Die Fantasie anregen ist demnach ein gutes Stichwort, wenn es um die kommenden Ereignisse auf dem Gelände des einstigen Zisterzienserinnenklosters geht.

Ein Team hat sich gebildet

Deutlich gewachsen ist inzwischen auch die Anzahl derer, die sich um das Wohl Graefenthals kümmern. Zu Gastronom Jan Spronk ist bekanntlich der Direktor der mittlerweile dort ansässigen "Euregionalen Akademie", Drs. Axel Theising, hinzugekommen. Ebenfalls im Team ist das Künstlerduo, bestehend aus Maren Rombold und Marco Henkenjohann, die in ihrem Atelier Kurse anbieten und Interessierten gerade an Wochenenden Rede und Antwort stehen. Komplettiert wird die Graefenthal-Gruppe künftig durch Ute Reichwald (professionelle Trauerbegleiterin) und Ruth-Antonia Schröer (eine examinierte Pflegefachkraft und Demenzbetreuerin).

Gerade letztere soll als Expertin dazu beitragen, das am 22. Februar startende Café "nas frugger" zu einer festen Institution werden zu lassen. Theising erklärt, worum es geht: "Es wird eine Art Seniorencafé mit Demenzbetreuung, bei dem unterhaltsame Angebote, natürlich auch Kaffee und Kuchen, Spiele und die tolle Umgebung des Klosters durch fachlich geschultes Personal in die Betreuung eingebunden werden." Zwanzig Euro pro Kopf und Tag soll dieses Angebot kosten, das noch von einer "Farb- und Lichttherapie" ergänzt wird. Was für die Teilnehmer laut Theising "Vertellekes von früher" bedeutet, heißt für Familie und Angehörige dann "sorgenfreie Vormittage und Zeitgewinn". Geöffnet ist das barrierefreie Café in der Remise dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 14 Uhr, weitere Fragen hierzu werden unter Tel. 02823 92887844 beantwortet. Axel Theising über die langfristige Zielsetzung: "Das ist dann auch der erste Schritt zum ,Zorghotel', vergleichbar mit den Einrichtungen in den Niederlanden, die dort erfolgreich eine Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Tourismus bilden."

Graefenthal erwacht

Neben dem Café, so Spronk, werden 2011 allerdings auch die sogenannten "Graefenthaler Festwochen" für Furore (siehe Zweitstück) sorgen. Dahinter verbirgt sich ein bunter Strauß an Veranstaltungen, unter anderem die Eröffnung des historischen Brauhauses und das Erblühen von insgesamt 5000 Tulpen. Der Frühling steht vor der Tür, Graefenthal erwacht.

(RP)
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