Goch Ausstellung zu Flucht und Vertreibung im Gocher Rathaus

Goch · Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Eine Frage, auf die es viele Antworten gibt. Doch hinter allen steckt: Menschen suchen für sich und ihre Familie ein besseres Leben, weil in ihrer Heimat die Lebensbedingungen unerträglich sind. Diskriminierung, Verfolgung, Krieg, wirtschaftliche Not - alles Gründe für Menschen, ihre Heimat zu verlassen.

Aktuell befinden sich weltweit nach Auskunft der UNO-Flüchtlingshilfe (UNHCR) etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Jeden Tag machen sich durchschnittlich 42 500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben.

Zu einem Blick in die Geschichte von Verfolgung, Flucht und Vertreibung lädt die Gocher Stolperstein-Initiative mit der Ausstellung "Die Heimat vertreibt ihre Kinder - Flucht und Vertreibung jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Goch" ins Foyer des Gocher Rathauses ein.

Die von Ruth Warrener erarbeitete Ausstellung wird am Montag, 9. November, eröffnet und bis zum Montag, 14. Dezember, im Foyer des Rathauses zu sehen sein. Warrener ist Geschichtslehrerin an der Gesamschule Mittelkreis und erforscht seit vielen Jahren (teilweise mit Schülern) die Geschichte der Gocher jüdischen Familien in der NS-Zeit.

Die Ausstellungseröffnung beginnt am Montag um 18 Uhr mit einem Gedenken an den Novemberpogrom am Synagogenmahnmal in der Herzogenstraße. Um 19 Uhr referiert Gerhard Greiner aus Dinslaken im Rathaus zu "Flucht und Vertreibung - gestern und heute". Gerhard Greiner war 20 Jahre Flüchtlingspfarrer im Kirchenkreis Dinslaken und ist im Vorstand des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge in Düsseldorf. Im Anschluss ist Gelegenheit, die Ausstellung zu erkunden und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Stolpersteininitiative weist jetzt schon darauf hin, dass die nächste Stolpersteinverlegung am Montag, 14. Dezember, ab 14 Uhr stattfinden wird. Dann werden weitere zwanzig 20 Stolpersteine an verschiedenen Orten in Goch verlegt. Die Verlegung der Stolpersteine wird allein aus Spenden finanziert. Für einen Stolperstein entstehen Kosten von 120 Euro. Die Gocher Stolperstein-Initiative bittet weiterhin um Spenden auf das Konto des Gocher Heimatvereins (Verbandssparkasse Goch, BIC: WELADED1GOC, IBAN: DE87 322 500 5000 0010 4679, Stichwort: Stolperstein).

(RP)
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