Goch Austausch: Von Texas nach Pfalzdorf

Goch · Die 19-jährigen Texanerinnen Kailee Jones und Hannah Corina Shade leben im Rahmen eines Austauschprogramms des Bundestags in Pfalzdorf. Am 17. Juni reisen sie zurück in die USA - den Kontakt zu ihren Gastfamilien wollen sie halten.

 Treffen am Nierswalder Landhaus (v. l.): Gastmutter Monika van de Loo, Austauschschülerin Hannah Corina Shade, Patin Barbara Hendricks, Austauschschülerin Kailee Jones und die Gastfamilie Eva, Manuela und Martin van de Loo.

Treffen am Nierswalder Landhaus (v. l.): Gastmutter Monika van de Loo, Austauschschülerin Hannah Corina Shade, Patin Barbara Hendricks, Austauschschülerin Kailee Jones und die Gastfamilie Eva, Manuela und Martin van de Loo.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Als die Austauschschülerinnen Kailee Jones und Hannah Corina Shade im August vergangenen Jahres nach Deutschland gekommen sind, mussten sie sich an ein komplett neues Umfeld gewöhnen: Neue Schule, fremde Sprache, ungewohnte Küche - für die 19-jährigen Texanerinnen eine große Herausforderung fern der eigenen Heimat. Beide sind im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des Bundestages zu Gast in Deutschland, die Patenschaft für die jungen Frauen aus einem Vorort von Dallas, Texas hat die Bundesumweltministerin und Klever Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks übernommen.

Hannah lebt bei Familie van de Loo in Pfalzdorf, und auch Kailee hat ihr deutsches Zuhause im Gocher Ortsteil gefunden, lebt dort bei Familie Windbergs. Beide fühlen sich sehr wohl in der Weberstadt, auch wenn die Gewöhnung an die neuen Umstände anfangs schwer gewesen ist: "Ich habe vor dem Austausch nur ein Jahr lang Deutsch gelernt. Als ich nach Deutschland kam, war ich anfangs sehr nervös und hatte Angst zu sprechen", erinnert sich Kailee an ihre ersten Wochen in Deutschland. Im Laufe der Monate in Deutschland hat die Angst vor der Fremdsprache jedoch nachgelassen: Übung macht den Meister, und Kailee und Hannah reden sowohl in der Schule, als auch in ihren Gastfamilien fast ausschließlich Deutsch, machen dementsprechend schnell Fortschritte. "Das Sprechen der Lehrer war einfach so schnell anfangs, ich dachte, das lerne ich niemals. Jetzt geht es, aber es ist immer noch schwer", sagt Hannah. Auch an die kleinen Dinge haben sich die US-Amerikanerinnen gewöhnt: "Es gibt sehr viel Brot hier, das war etwas ungewohnt für mich. Ich mag deutsches Brot, aber ich freue mich auch wieder auf mexikanisches Essen in Texas", sagt Hannah.

Die Gastfamilien bekommen kein Geld für die Aufnahme der Schülerinnen, tragen die Kosten selbst. Beide Familien halten das Austauschprogramm für eine große Bereicherung: "Es ist schön, dass man mal wieder über Alltäglichkeiten nachdenkt, zum Beispiel wenn wir gefragt werden, warum wir Weihnachten so feiern, wie wir es tun", sagt Gastmutter Manuela Windbergs. Auf die Idee, eine Austauschschülerin aufzunehmen, ist Tochter Eva (17) gekommen. Auch sie möchte bald ins Ausland, am liebsten nach Irland. Auch Monika van de Loo schätzt die Gesellschaft ihrer Austauschschülerin im Alltag: "Ich habe mich vor allem von ihrer Spontaneität inspirieren lassen, wir sind hier ja oft sehr durchgeplant."

Im Rahmen eines Treffens im Nierswalder Landhaus lernten die Schülerinnen kürzlich auch ihre Patin kennen und unterhielten sich mit Hendricks über die Monate in Deutschland. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft, die sie den Austauschschülerinnen entgegengebracht haben", bedankte sich die Ministerin bei den Gastfamilien. Am 17. Juni reisen die Texanerinnen zurück in ihre Heimat - den Kontakt zu ihren Gastfamilien wollen sie auch danach aufrechterhalten.

(RP)
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