Goch Awo Kevelaer mit neuen jungen Gesichtern

Goch · Sieben Jugendliche aus Kevelaer und Weeze haben vor einigen Wochen das Awo-Jugendwerk in Kevelaer gegründet. Die Gymnasiasten wollen einen aktiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Flüchtlingsarbeit steht zunächst im Vordergrund.

 Auf dem Sprung zu großen Taten: Sagana Murugathas, Stefanie Kunkel, Simon Cremers, Kathrin Schick, Julia Saborowski, Vi Pham und Jonas Daniels (v.l.) haben sich viel vorgenommen.

Auf dem Sprung zu großen Taten: Sagana Murugathas, Stefanie Kunkel, Simon Cremers, Kathrin Schick, Julia Saborowski, Vi Pham und Jonas Daniels (v.l.) haben sich viel vorgenommen.

Foto: Gerhard Seybert

Seit vielen Monaten leben Flüchtlinge in Kevelaer. Viel ist schon erreicht worden, um die Neubürger erfolgreich zu integrieren. An einigen Stellen besteht aber noch Handlungsbedarf. Genau das hat sieben Jugendliche aus Kevelaer und Weeze, die alle das Kardinal-von-Galen-Gymnasium besuchen, auf den Plan gerufen.

Seit Oktober 2015 sind sie schon aktiv, doch erst vor drei Wochen haben sie sich ganz offiziell zusammengefunden. Gemeinsam haben sie das Awo-Jugendwerk Kevelaer gegründet. "In der Schule hatten wir die Idee, Flüchtlingen zu helfen. Doch das war auch mit Problemen, wie passende Räumlichkeiten und Versicherungsschutz, verbunden", erklärt der neue Jugendwerksvorsitzende Jonas Daniels.

Um die Hindernisse zu bewältigen, sprach die Jugendgruppe Veronika Brückner, die selbst in der Flüchtlingshilfe aktiv und auch Mitglied bei der Awo ist, an. Zusammen entstand die Idee, ein Jugendwerk unter dem Dach der Kevelaerer Arbeiterwohlfahrt zu gründen. "Die Gründung ging dann auch relativ zügig", erklärt Brückner. Ab sofort haben die Schüler nun bessere Möglichkeiten, um einen aktiveren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Obwohl sich das Jugendwerk derzeit noch in der Startphase befindet, haben die Mitglieder bereits erste Pläne. Im Fokus steht zunächst die Arbeit mit Flüchtlingen. Die ersten Angebote stehen bereits fest. Julia Saborowski bietet demnächst zwei Kurse an. Ab Donnerstag, 18. Februar, findet ein wöchentlicher Fitnesskursus (17.30 bis 18.45 Uhr) in der Kevelaerer Begegnungsstätte statt. Eingeladen sind nicht nur Flüchtlingskinder, sondern auch einheimische Jugendliche, um so den interkulturellen Austausch in Gang zu setzen. "Das ist auch eine Chance, um den Flüchtlingskindern unsere Kultur und Werte zu vermittelt", findet Brückner. Ein Tanzkursus nur für Mädchen, der ab Samstag, 12. März, wöchentlich von 16 bis 17 Uhr in der Kevelaerer Begegnungsstätte stattfinden wird, ist die sportliche Alternative, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Andere sportliche oder kulturelle Angebote könnten in Zukunft folgen. Zunächst möchten die Jugendwerks-Mitglieder aber erst einmal einen erfolgreichen Start absolvieren. "Andere Programme schließen wir aber nicht aus", sagt Simon Cremers. Bereits jetzt ist den engagierten Jugendlichen ihr Tatendrang anzumerken. "Schließlich waren wir auch heiß darauf, das Jugendwerk zu gründen", erklärt Vi Pham. Marianne Janssen, Vorsitzende der Awo Kevelaer, freut sich, dass es Jugendliche gibt, die sich aktiv engagieren wollen. "Das ist eine tolle Sache. Wir haben das sofort begrüßt", sagt sie.

Auch Bettina Trenckmann, Vorsitzende des Awo-Kreisvorstands, ist begeistert. "Die Awo wird oft mit älteren Menschen in Verbindung gebracht. Die Gründung des Kevelaerer Jugendwerks zeigt, dass sich dieses Bild gewandelt hat." Die kommenden Monaten werden zeigen, ob noch weitere Jugendliche vom Engagement unter dem Dach der Awo überzeugt werden können. Die Türen stehen jedenfalls für alle offen.

Weitere Infos und Anmeldungen für die beiden Kurse gehen per E-Mail an: awojugendwerk.kev@gmx.de.

(RP)
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