Goch Baustellen bremsen Autofahrer aus

Goch · Statt der Umleitung zur gesperrten B 57 zu folgen, zieht der Schleichverkehr mitten durch Qualburg. Ortsvorsteher Perau beantragt für die Zeit der Baustelle Tempo 30 im Ort. In Kleve Rückstaus auf der Gruft und der Tiergartenstraße

 Blick von der Klever Ringstraße in Richtung Kalkar: Die B 57 ist gesperrt. Nur noch Anliegerverkehr darf über die Kalkarer Straße Richtung Qualburg.

Blick von der Klever Ringstraße in Richtung Kalkar: Die B 57 ist gesperrt. Nur noch Anliegerverkehr darf über die Kalkarer Straße Richtung Qualburg.

Foto: eve

Die Bundesstraße 57 zwischen Hasselt und Kleve ist dicht, die Kreuzung auf der Gruft durch die Baustelle ab gestern beeinträchtigt. In Kleve fließt der Verkehr tagsüber nahezu reibungslos, in den Stoßzeiten kommt es aber zu Rückstaus in die Tiergartenstraße hinein und die Gruft hoch. Probleme gibt es in Qualburg mit dem Schleichverkehr: Die Koppelstraße dient als Querverbindung zur Riswicker-/Sommerlandstraße.

"Seit gestern zieht sich eine Karawane von Fahrzeugen durch die Koppelstraße", sagt Hans-Gerd Perau. Der Qualburger Ortvorsteher macht zudem Pkw aus, die sehr zügig durch den Ort fahren. "Bedauerlicherweise halten sich nicht viele Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung oder passen ihr Tempo nicht der Verkehrslage an", klagt er in einem Brief an Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen. Der CDU-Politiker weiß die Bürger seines Ortes hinter sich und denkt vor allem an die radelnden Schulkinder, die die Koppelstraße in Richtung weiterführende Schulen in Kleve bis 8 Uhr morgens zusätzlich bevölkern. Für die Schüler wurde seinerzeit auch eine sichere Querung von der Koppelstraße über die B 57 mit Ampel geschaffen.

 Die Rechtsabbiegespur der Gruftstraße ist gesperrt, ebenso der Fahrradweg. Radfahrer werden über die Heldstraße umgeleitet.

Die Rechtsabbiegespur der Gruftstraße ist gesperrt, ebenso der Fahrradweg. Radfahrer werden über die Heldstraße umgeleitet.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

"Mein Vorschlag wäre der, dass für die Zeit der Sperrung der B 57 die Ortsdurchfahrt in Qualburg auf eine Geschwindigkeit von 30 km/h begrenzt wird", sagt Perau, der sich auch über regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen auf der Strecke freuen würde. "Beides würde die Geschwindigkeit auf diesem Schleichweg deutlich reduzieren und so die Sicherheit um ein Vielfaches erhöhen", sagt das Bedburg-Hauer Ratsmitglied. Bürgermeister Peter Driessen begrüßt den Vorstoß des Qualburgers und sprach gestern sofort beim Kreis vor. Denn verkehrslenkende Maßnahmen werden in der Gemeinde vom Kreis Kleve umgesetzt, die Gemeinde dann "nur" beteiligt. "Wir werden jetzt Verkehrsmessungen vornehmen, zählen, wie viele Autos tatsächlich diese Strecke nehmen und wie schnell sie fahren", sagt Peter Driessen. Dann werde der Kreis entsprechend reagieren, so der Bürgermeister. Für die Polizei halten sich die Verkehrsstörungen im Rahmen: "Man muss bei Baustellen eben mit Behinderungen rechnen", sagt Polizeisprecher Michael Ermers. Auch Geschwindigkeitsmessungen aus sogenannten Ausweichstrecken wie jetzt in Qualburg seien denkbar, sagt der Polizeisprecher. "Autofahrer müssen immer damit rechnen, dass wir die Geschwindigkeit überprüfen", sagt er.

Die B 57 wird zwischen Kleve und Hasselt runderneuert, fünf Monate dauert das Vorhaben des Landesbetriebs Straßen.NRW. Die erste Bauphase (14. März bis 3. Juli) erstreckt sich vom Klever Ring (B 9) bis zur Kreuzung L 488/Hauer Straße/Kirchstraße in Qualburg und umfasst neben der Fahrbahnsanierung eine Erneuerung des parallel laufenden Radweges, so Straßen.NRW. Die zweite Bauphase fällt weitgehend in die Sommerferien und geht von der vorgenannten Kreuzung bis zum Ortsende von Hasselt (Fahrtrichtung Kalkar) in Höhe der Einmündung Borschelstraße. Derzeit führt die offizielle Umleitung ab Hasselt über den Johan-van-Aken-Ring in Richtung Uedemer Straße - und führt dort wieder in die nächste Baustelle. Wer die Ausweichstrecke über die Koppelstraße in die Kreisstadt wählt, stößt auf das Klever Baustellen-Nadelöhr: Denn auf die Kreuzung Gruft/Tiergartenstraße ist in den nächsten Wochen wegen Bauarbeiten der Stadtwerke zunächst die Rechstabbiegespur in die Tiergartenstraße gesperrt, ebenso die Linksabbiegespur von der Tiergartenstraße in die Gruft.

Das führt zu Behinderungen, weil der Verkehr von der Gruft in die Tiergartenstraße um die Verkehrsinsel herum geführt werden muss und nicht über die Rechtsabbiegespur abfließen kann. Das Gleiche gilt für die Tiergartenstraße: Die Grünphase der Linksabbiegespur entfällt, wer links in die Gruft möchte, muss sich beim Gerdeaus-Verkehr einordnen. So kommen auch hier weniger Fahrzeuge als normal über die Kreuzung. Wenn die Stadtwerke ihre Arbeit beendet haben, startet der Landesbetrieb Straßen.NRW und erneuert die Fahrbahndecke auf der Gruft bis Bergstraße und auf der Tiergartenstraße bis zur Wasserburgallee, auf der Rampenbrücke bis zum Beginn der Rechtsabbiegespur in Richtung Kranenburg. Für Fahrräder ist die Gruft ab Heldstraße gesperrt, benutzbar ist der Radweg nur bis zur Bergstraße.

Fahrradfahrer sollten deshalb die ausgeschilderte Umleitung über Held- und Tiergartenstraße nehmen.

(RP)
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