Goch/Kevelaer Bedeutung der Mittagsbetreuung wächst

Goch/Kevelaer · Das Angebot am Schulzentrum wird in den kommenden Jahren mit dem Aufbau der Gesamtschule noch wachsen. Damit stellt sich auf die Frage nach zusätzlichen Räumlichkeiten. Im Gespräch ist der Ankauf der Virginia-Satir-Schule.

Durch die Ausweitung des Ganztagsunterrichts am Schulzentrum in Kevelaer wachsen auch die Anforderungen an den Mittagstreff. Das machten die Verantwortlichen jetzt im Jugendhilfeausschuss deutlich. Im Mittagstreff werden Kinder und Jugendliche betreut und zudem regelmäßige Arbeitsgruppen angeboten.

Welche Bedeutung der Mittagstreff für das ganze Schulzentrum hat, machte Sozialdezernent Marc Buchholz deutlich. Zu den 60 Kindern, die mit einem Betreuungsvertrag das Angebot offiziell gebucht haben, kommen noch rund 75 Kinder dazu, für die das Team des Treffs die Aufsicht über Mittag übernimmt. Buchholz sprach von einer großen Aufgabenvielfalt, die sich durch den Ausbau der Gesamtschule noch erweitern werde. Bekanntlich wird die Gesamtschule gerade aufgebaut. Buchholz rechnet damit, dass später bis zu 200 Schüler zusätzlich über den Mittagstreff betreut werden müssen.

Damit stelle sich die Frage nach passenden Räumen. Hier ist die Virginia-Satir-Schule eine Option. Die Kommune hat Interesse daran, das Gebäude zu kaufen und umzubauen. Nach einer ersten Kostenschätzung und der durch den Kreis Kleve überlassenen Wertermittlung würden die Gesamtkosten des Projektes bei rund 1,4 Millionen Euro liegen. Für das Projekt hat die Stadt Kevelaer einen Antrag auf Fördermittel aus dem Sonderprogramm des Landes "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen" gestellt. Möglich wäre ein Zuschuss von 70 Prozent, das würde eine Förderung in Höhe von 980.000 Euro bedeuten.

Auch beim Mittagstreff spielt das Thema "Integration" eine immer größere Rolle. Vor allem, wenn es dabei um die unbegleiteten männlichen Flüchtlinge geht. Also minderjährige Asylsuchende, die ohne Eltern nach Kevelaer gekommen sind.

Bis zum Jahresende rechnet die Stadt Kevelaer mit bis zu 40 unbegleiteten Flüchtlingskindern. Mit Blick auf die weiteren 13 Familien mit 35 Kindern werde deutlich, dass die vorhandene Schulinfrastruktur nicht ausreichen werde, wenn weitere Flüchtlinge folgen.

"Absehbar werden daher die vorhandenen Raumkapazitäten den Anforderungen an einen geordneten Schulbetrieb mit Aufnahme weiterer Flüchtlinge nicht mehr genügen", so die Verwaltung. Die Integration der Flüchtlinge sei somit erheblich gefährdet. Die Stadt sei daher gezwungen, neuen Schulraum für die Sekundarstufe I zu schaffen. "Es fehlen mindestens sechs Klassenräume, drei Funktionsräume (Lehrküche, Werkraum) zwei Berufsorientierungsbüros, ein Elternberatungsbüro für Migranten und ein Büro für die zusätzliche Schulsozialarbeit", führt die Stadt aus. Eben auch aus diesem Grund sei der Kauf der Virginia-Satir-Schule sinnvoll. Und wegen des Fokus auf die Integration bot sich das Projekt auch für den Förderantrag an.

Was passiert, wenn die Stadt Kevelaer keinen Zuschuss bekommt, sei offen, hatte Bürgermeister Dominik Pichler vor einiger Zeit erklärt. Dann werde man neu überlegen müssen.

(RP)
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