Goch-Kessel Beginn der Spargelsaison so früh wie nie

Goch-Kessel · Landwirt Johannes Ophey aus Kessel konnte bereits am 20. März den ersten Spargel ernten. Nach dem extrem späten Erntebeginn 2013 freuen sich Landwirte und Kunden über den frühesten Saisonstart seit Generationen.

 So früh wie in diesem Jahr konnte Landwirt Johannes Ophey den Spargel auf seinen Feldern noch nie ernten.

So früh wie in diesem Jahr konnte Landwirt Johannes Ophey den Spargel auf seinen Feldern noch nie ernten.

Foto: Gottfried Evers

In der dritten Generation führt Familie Ophey ihren Spargelhof an der Niers. Dass sie im Gocher Ortsteil Kessel jemals so früh mit der Ernte beginnen konnten wie in diesem Jahr, daran können sich Johannes und Kerstin Ophey aber nicht erinnern. "Wir haben schon am 20. März mit dem Stechen begonnen. Die frühe Ernte haben wir dem milden Winter zu verdanken", sagt Johannes Ophey. "Zwischendurch hatten wir wirklich das Gefühl, die Natur überholt uns", ergänzt Kerstin Ophey. Landmaschinen, Ernte-Utensilien, Inventar für den Hofladen — das alles galt es in kürzester Zeit vorzubereiten, um nicht die frühe Gelegenheit zur Ernte zu verpassen.

Die Saison 2014, sie beginnt extrem früh. Im vergangenen Jahr sah das noch ganz anders aus: Mitte April konnte man im Spargeldorf Kessel erst mit dem Stechen beginnen, fast einen Monat später als in diesem Jahr. Das Extrem der aktuellen Saison ist den Landwirten freilich lieber, auch wenn der frühe Saisonbeginn viele Arbeitsstunden und lange Tage mit sich bringt. Spargel stechen, Spargel sortieren, Spargel verkaufen, Spargel schälen und anrichten — bei Familie Ophey dreht sich in diesen Tagen alles um das weiße Edelgemüse. Während auf dem Feld fleißig geerntet wird, haben Spargelliebhaber im Hofladen von Familie Ophey die Gelegenheit, das Saisongemüse frisch und aus erster Hand zu kaufen. Vom Feld direkt in den Einkaufswagen sozusagen. Und dann sind da noch Restaurant und Hof-Café, in denen Familie Ophey den Spargel — etwa in Buffet-Form — frisch zubereitet auf den Teller bringt.

"Es ist eine arbeitsreiche, aber auch eine schöne Zeit, die uns viel Spaß macht", sagt Kerstin Ophey. Ob das Wetter so spargelfreundlich bleibt und die Saison auch ertragsmäßig rekordreif wird, das sei noch nicht abzusehen. Schließlich sei ein später Kälteeinbruch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auszuschließen, sagt Johannes Ophey, und erinnert an die alte Bauernregel, die besagt, dass der Landwirt erst nach den Eisheiligen vor Frost sicher ist. Und so wagt Ophey auch für die Erdbeerernte noch keine zweifelsfreie Prognose: "Es dauert sicher noch ein paar Wochen, bis wir die Erdbeeren ernten können, aber wenn das Wetter so bleibt, dann werden wir auf jeden Fall früher als im letzten Jahr beginnen können. Genau kann man das aber noch nicht sagen, da kann noch viel passieren", sagt Ophey, der seinen Kunden in diesem Jahr eine andere Erdbeersorte als in den vergangenen Jahren anbieten wird.

Im Mittelpunkt steht in Kessel aber weiterhin das weiße Edelgemüse. Natürlich wird auch der traditionelle, vom Verkehrs- und Heimatverein veranstaltete Spargelmarkt am Kaiser-Otto-Platz (vor der St. Stephanuskirche) in diesem Jahr wieder stattfinden. Und auch wenn die Ernte bis dahin weiter so ertragreich verläuft — des Spargels überdrüssig wird der Niederrheiner bis dahin garantiert nicht.

Weitere Informationen zum Hof Ophey und den Angeboten der gleichnamigen Familie gibt es im Internet auf der Seite www.ophey-spargelhof.de

(RP)
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