Uedem Begleiten statt leiten

Uedem · Anne Redger ist als neue Pastoralreferentin in Uedem tätig. An ihrem Beruf fasziniertdie große Bandbreite. Besondere Freude macht ihr die Einzelseelsorge.

"Nicht ganz dicht sein. Offen sein für Andere/Anderes" – das ist nicht nur der Titel von Anne Redgers Diplomarbeit, sondern auch ihre Einstellung. Offen sein für die Menschen und ihre Anliegen, eine Kirche repräsentieren, die eben nicht dicht ist, sondern willkommen heißt. "Die Schwelle zur Kirche nicht so hoch setzen, sondern gucken, wo die Leute leben und wo wir sie abholen können", erläutert die Pastoralreferentin, die das Team in Uedem seit einigen Wochen unterstützt. Momentan fallen "der große Block Firmung sowie die Kleinkinder- und Familiengottesdienstkreise" in ihr Aufgabenfeld.

Herzlicher Empfang

Ideen rund ums Familienpastoral hat die gebürtige Alpenerin viele, doch jetzt gilt es erst einmal, sich einzuarbeiten und alle kennen zu lernen. Die Uedemer haben sie herzlich empfangen, "das war einfach toll", strahlt die 31-Jährige. Überall, wo sie hinkomme, werde ihr das Gefühl vermittelt, "schön, dass du da bist". Begleiten statt leiten möchte die Uedemerin in ihrem neuen Wirkungskreis, der nach Rees und Wesel ihre dritte Stelle ist. Dabei ist es besonders die Einzelseelsorge, die ihr Freude bereitet. "Wenn jemand sagt: Hör' mal, können wir mal einen Kaffee trinken, und ich ein offenes Ohr und Zeit für denjenigen haben kann", das mache ihre Arbeit, die sie eher als Berufung denn als Beruf bezeichnen würde, aus.

Ursprünglich habe sie Erzieherin gelernt, "das war ich mit Leib und Seele". Aufgrund von Einstellungsstopps suchte Redger nach beruflichen Alternativen. "Mach' doch dein Hobby zum Beruf" schlug damals eine Kollegin vor. Eine Idee, die aufgrund des großen Engagements in Sachen Jugendarbeit in ihrer Heimatkirchengemeinde nahe lag. "Das hat geklappt. Ich bin inzwischen auch froh darüber, weil der Beruf so eine große Bandbreite hat, vom Kleinkind bis zu den Senioren."

Aktives Team

Im Schusterstädtchen sei sie in ein Team gekommen, das sehr aktiv ist. "Das ist toll, das reißt mit." Anne Redgers Augen strahlen, während sie lächelnd erzählt. Sie freut sich auf die Aufgaben in der Gemeinde, aber weiß auch, dass nur der sich bedingungslos für andere einsetzen kann, der sich selber nicht vergisst. "Das Gebot ,Liebe deinen Nächsten wie dich selbst' klappt nur, wenn man sich auch hin und wieder Zeit für sich nimmt, um in der Waage zu bleiben."

Die private Zeit nutzt sie, um zu stricken ("da sieht man relativ schnell ein Ergebnis"), Sport zu treiben (Inlinern) oder zu lesen (historische Romane).

(RP)
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