Goch Bund der Vertriebenen begeht den Tag der Heimat

Goch · In der Ostdeutschen Heimatstube Goch erinnerte der Bund der Vertriebenen im Kreis Kleve zum Tag der Heimat an das den deutschen Heimatvertriebenen zugefügte Unrecht. Mehr als 15 Millionen Menschen waren von den ethnischen Säuberungen und Deportationen betroffen, durch die weit mehr 2 Millionen Opfer zu beklagen sind. Die Gedenkstunde stand unter dem bundesweiten Leitwort "Vertreibungen sind Unrecht - gestern wie heute".

Der Vorsitzende des BdV-Stadtverbandes, Werner Blietz, sprach in seiner Begrüßungsrede von einem 70-jährigen Jubiläum gegen das Vergessen, denn vor 70 Jahren endete der 2. Weltkrieg der Soldaten, während der Krieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung im Osten mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung begann und die Heimatgebiete nahezu entvölkert wurden. Überall im östlichen Europa sei Jagd unterschiedslos auf alle Deutschen gemacht worden.

Abschließend erinnerte Blietz an das entschlossene Eintreten deutscher Politiker der 50er und 60er Jahre für Ostdeutschland ("Verzicht ist Verrat") und gegen das Unrecht der Vertreibung. Doch mit der neuen Ostpolitik, die sich letztlich gegen die deutschen Vertriebenen richtete, gab es dann eine radikale Abkehr von diesen Positionen und die Ostdeutschen wurden politisch und gesellschaftlich an den Rand gedrängt. Vorher von der Politik umworben waren sie jetzt ewig gestrige Störenfriede und wurden fallengelassen. Von nun an galt das Recht, nicht aus seiner Heimat vertrieben zu werden, nur noch für andere. Der Vorsitzende schloß mit dem Hinweis, dass die derzeitigen Fluchtbewegungen Anlass sind, sich auch des Leides der deutschen Vertriebenen zu erinnern.

Im kulturellen Teil wurde der Heimatgebiete gedacht. Der Vorsitzende sprach in Wortbeiträgen über den pommerschen Maler Caspar David Friedrich und über den Untergang der schlesischen Hauptstadt Breslau 1945. Christel Wolf warf mit Gedichten von Agnes Miegel den Blick auf Ostpreußen und trug ferner das Gedicht "Der Vertriebene" des schlesischen Schriftstellers und Dialektdichters Friedrich Peter Hankowiak vor. Thomas Janssen erhielt viel Beifall für seinen musikalischen Beitrag am Klavier.

(RP)
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