Goch-Hassum/Hommersum CDU: Schule nicht als Wohnraum nutzen

Goch-Hassum/Hommersum · Die nun leerstehende alte Schule in Hassum soll die "öffentliche" Nutzung behalten, fordert die CDU Hassum/Hommersum. Umwandlung in billigen Wohnraum lehnt sie strikt ab. Und: Sie fordert ein weiteres Ratsmandat.

 Im Dornröschenschlaf: Die alte Schule in Hassum soll, so wünscht es sich der CDU-Verband des Dorfes, ein "öffentliches Gebäude" bleiben. Beispielsweise durch den Einzug einer Physiotherapie-Praxis.

Im Dornröschenschlaf: Die alte Schule in Hassum soll, so wünscht es sich der CDU-Verband des Dorfes, ein "öffentliches Gebäude" bleiben. Beispielsweise durch den Einzug einer Physiotherapie-Praxis.

Foto: Gottfried Evers

Sparen? Sicher. Aber selbst in "kargen Zeiten" will der Vorstand des CDU-Ortsverbandes Hassum/Hommersum innerhalb der "großen Gocher CDU" Zeichen setzen. Und Duftmarken. Will deutlich machen: Uns "auf dem Land" gibt es auch. Und das nicht zu knapp.

Es ergab Sinn, dass Vorsitzender Klemens Spronk und Beisitzer Leo Schoonhoven zum RP-Gespräch ins Dorfhaus Hassum einluden. Ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Und das schon seit vielen Jahren. Dem gegenüber steht im "anderen" Dorf Hommersum das noch ganz frische Engagement der Bürger: für die alte Schule Hommersum nämlich, die sich unter der Regie des Trägervereins, hinter dem das ganze Dorf steht, ins Zentrum des Ortes verwandeln wird. Spätestens dann, wenn die verbliebene Dorfkneipe aus Altersgründen geschlossen wird. Das ist längst absehbar.

Klemens Spronk machte deutlich, dass die 10 000 Euro, die der Ortsverband Hassum/Hommersum für den Verein in den neuen Gocher Haushalt eingestellt haben möchte, mehr als bescheiden sind. Der Schulhof muss dringend erneuert werden. Denn der Asphalt ist so rissig und löchrig, "dass man da im Sommer mit dem Rasenmäher drüberfahren müsste", so Spronk. 10 000 Euro — damit seien nicht einmal die Materialkosten für die neue Pflasterung in Hommersum bezahlt. Ansonsten reden der Trägerverein und auch die CDU vor Ort schon von viel Eigenleistung. Aber 10 000 Euro, die müssten drin sein, um genau dieses bürgerschaftliche Engagement im Dorf möglich zu machen.

Alte Schule — das Stichwort auch für Hassum. Denn auch dort hat das Schulgebäude zum Leidwesen der Hassumer, vor allem der jungen Familien mit Kindern, ja ausgedient. Leo Schoonhoven: "Jetzt muss aber auch dafür gesorgt werden, dass dieses Schulgebäude in einer — sagen wir: öffentlichen Nutzung verbleibt." Auf keinen Fall, so Klemens Spronk, solle es dafür genutzt werden, Sozial- oder irgend einen anderen Wohnraum zu schaffen. Dafür sei dieses Gebäude schließlich zu "prominent".

Schoonhoven: "Wir können uns sehr gut vorstellen, dass es zum Beispiel für eine physiotherapeutische Praxis genutzt wird." Denn die vorhandene Turnhalle direkt nebenan biete dafür schließlich beste Voraussetzungen. Auch andere freiberufliche Nutzungen kann sich der CDU-Ortsverband vorstellen. Spronk: "Zentraler Punkt dabei ist: Eine Nutzung für preiswerten Wohnraum wie auch immer lehnen wir strikt ab. Das wird diesem fürs Dorf wichtigen Gebäude und dem Standort nun wirklich nicht gerecht." Ein klarer Auftrag soll also vom Rat an die Verwaltung gehen, denn der Stadt Goch gehört das Schulgebäude ja. "Und bei der künftigen Nutzung der Turnhalle, da sehen wir ganz klar die DJK Ho./Ha. schon drin. Die Verwaltung soll nun das Gespräch mit dem Verein suchen", so Spronk.

Klemens Spronk wird für den neuen Stadtrat im nächsten Jahr kandidieren. Und macht gemeinsam mit der CDU seines Ortsverbandes eine alte Forderung ganz deutlich: die nach einem weiteren Ratsmandat, dem 21. nämlich. Das sei schließlich mal zugesagt und vereinbart worden. Und dieses Ratsmandat — geht dann an Hommersum und Hassum. Und damit traditionell mit "sechzig plus" Prozent an die CDU.

(RP)
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