Goch-Pfalzdorf Die Entscheidung zum Friedwald trifft der Rat
Goch-Pfalzdorf · Die Diskussion über einen möglichen Friedwald in Pfalzdorf geht weiter. Im Bauausschuss gab es im nicht öffentlichen Teil keinen Beschluss zu dem Thema. Vielmehr tauschten Politik und Verwaltung noch einmal die Meinungen zu dem Projekt aus. Öffentlich soll dazu im Rat diskutiert werden. Dort würde dann auch eine Entscheidung fallen. Um einen Friedwald einzurichten, müsste nämlich eine Friedhofssatzung erlassen werden. Wie berichtet, hat die Friedwald GmbH den Antrag gestellt, eine Begräbnisstätte im Tannenbusch einzurichten. Dort würde es Bestattungen in Urnen an den Wurzeln der Bäume geben. Rund 80 000 Beisetzungen wären auf dem Areal möglich. An die Verstorbenen erinnern auf Wunsch Tafeln an den Bäumen. Grabschmuck oder Steine gibt es nicht.
Gegen die Pläne hatte es heftige Kritik von Steinmetzen gegeben. Sie hatten einen entsprechend Brief an die Verwaltung geschickt. "Wir sehen wegen der gewaltigen Größenordnung auch einen verheerenden Einfluss auf die Kostenentwicklung bei den traditionellen Friedhöfen der Stadt Goch. Durch geringere Belegung werden dort die Kosten sich letztlich bis hin in den defizitären Bereich entwickeln", heißt es im Schreiben des Landesinnungsverbandes der Steinmetze an den Bürgermeister. "Das Projekt erscheint uns in jeder Hinsicht unverhältnismäßig und müsste aufgrund seiner Erheblichkeit ein Raumordnungsverfahren auf den Plan rufen, in dem die Verträglichkeit in kultureller, sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht untersucht wird." Kurz vor der Sitzung hatte zudem der Verband der Friedhofsverwalter an den Bürgermeister geschrieben. "Aufgrund der reichlich vorhandenen Friedhofsflächen, die wegen des Umbruchs in der Bestattungstraditionen entstanden sind, steht der Verband einer Ausweitung zusätzlicher Friedhofsflächen sehr skeptisch gegenüber", heißt es darin.
Auch heimische Bestatter hatten sich kritisch geäußert.
Dem Vernehmen nach war die Diskussion im Ausschuss sehr rege und die Meinungen geteilt. Das Für und Wider des Projekts sei ausführlich besprochen worden. Es habe den Vorschlag gegeben, dass der Fraktionszwang bei der Abstimmung über das Projekt aufgehoben werden soll. Hier gehe es auch um sehr persönliche Fragen. Auf der einen Seite waren die Politiker der Ansicht, dass sich Goch neuen Bestattungsformen öffnen solle. Andere hatten Befürchtungen, dass sich das negativ auf die heimischen Friedhöfe auswirken könne. Die Stadt solle prüfen, ob es nicht die Möglichkeit gebe, so etwas auf vorhandenen Friedhöfen einzurichten.